IN THIS MOMENT – GODMODE

IN THIS MOMENT

Titel: GODMODE

Label: BMG/WARNER MUSIC

Spieldauer: 39:10 Minuten

VÖ: 27. Oktober 2023

Die US-amerikanischen Modern Metaller IN THIS MOMENT stellen ihr mittlerweile achtes Studioalbum “Godmode” vor. In den letzten Jahren hat das Quintett Stück für Stück ihre Metalcore Wurzeln hinter sich gelassen und eine eingängige Fusion aus Aggression, Melodik und ihren üppigen elektronischen Elementen perfektioniert.

Für diesen New School Industrial Rock Sound sind die „Mother“-Figur und Sängerin Maria Brink und der Leadgitarrist Chris Howorth (ebenfalls ein Gründungsmitglied) sowie Bassist Travis Johnson, Gitarrist Randy Weitzel und Kent Diimmel am Schlagzeug zuständig.

Mit dem Wechsel vom angestammten Studiopartner Kevin Churko (Ozzy Osbourne, Five Finger Death Punch, Disturbed), der noch den direkten Vorgänger “Mother” in Szene gesetzt hatte, zu seinem Sohn Kane, der frischen Wind und seinen speziellen Industrial Pop Ansatz (als Remixer) einbringen konnte, wird dieser Weg auch produktionstechnisch konsequent fortgesetzt.

Besonders ihre gefeierten und enorm aufwändigen Live-Shows bescherten den Kaliforniern eine gewaltige Fanbase, wovon inzwischen 1,3 Millionen Facebook-Follower und mehr als 1,3 Milliarden kombinierte Streams der US-Metalcore-Institution zeugen. Da wird auch schon mal ein Gig abgesagt, wenn sich die volle Produktion aus welchen Gründen auch immer nicht umsetzen lässt, bevor man „halbe Sachen“ macht. Auch Gold- und Platin-Auszeichungen für Alben und Singles sowie Einstiege in die Top-25 der US-Albumcharts sind mittlerweile an der Tagesordnung.

IN THIS MOMENT liefern Modern Metal Hymnen für das neue Jahrtausend mit mal mehr, mal weniger Aggression, Elektronik und Härte. Und vor allem Frontfrau Maria Brink drückt den Songs mit ihren mal gerappten, mal aggressiven, mal melodischen und mal betörenden Vocals den unvergesslichen und enorm abwechslungsreichen und songdienlichen Stempel auf.

Wer etwas für moderne female fronted Klänge übrig hat, sollte also unbedingt Tracks wie den wuchtigen, etwas sperrigen Titelsong, die fantastische Vorabauskopplung `The Purge´ und das attrativ-anheimelnde `Sacrifice´ antesten.

Das Duett `Damaged´ mit Spencer Charnas (Ice Nine Kills) fügt sich ebenso nahtlos in den Zehnerpack starker Kompositionen ein wie der abschließende Exklusivtitel `I Would Die For You´, eine Art modern-düster-elektronischer Bond-Song, der bereits auf dem Soundtrack zum Kinofilm John Wick: Chapter 4 zu hören war.

Den Vogel schießt aber die Coverversion des Björk Hits `Army Of Me´ ab, der wie angegossen und dafür gemacht zum Sound der Band passt und in eine eindringliche Modern Metal Hymne verwandelt wird.

Dennoch kann “Godmode” aufgrund von ein paar schwächeren Songs nicht über die gesamte Spielzeit restlos überzeugen, ein starkes, zeitgemäßes, kurzweiliges Langeisen ist es aber allemal.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten