IRONFLAME
Titel: COMPENDIUM
Label: DIVEBOMB RECORDS
Spieldauer: 49:23 Minuten
VÖ: 8. September 2023
Nein, „Compendium“ ist nicht das neue fünfte Album der mitreissenden US-Metaller IRONFLAME, sondern eine absolut coole Compilation von Songs, die bisher noch nicht, nur als Bonustracks oder auf Samplern veröffentlicht wurden. Wer jetzt an die berühmte „Resterampe“ denkt, der irrt in diesem Falle aber gewaltig…
Im Gegensatz zu vielen oft halbgaren Raritäten-Sammlungen anderer Bands halten wirklich alle Songs auf „Compendium“ das Niveau der vier bisherigen IRONFLAME-Alben locker. „Compendium“ macht mir persönlich gerade sogar mehr Spaß als der letzte Kracher „Where Madness Dwells“ (2022) und der nicht ganz so starke Vorgänger „Blood Red Victory“ (2020). Für alle, die IRONFLAME tatsächlich noch nicht kennen: Stellt euch einfach eine geile Mischung aus Queensryche, Jag Panzer und Iron Maiden vor, die an diese Vorbilder natürlich nicht ganz rankommt, aber jetzt schon seit Jahren auf Platte als auch live immer überzeugt.
Compendium
Die ersten drei Songs ‚Vision In Flames‘ (speedigster Song der Bandgeschichte), ‚Temple Of Sorrow‘ (perfekte Mischung aus Queensryche und Maiden) sowie ‚Masters And Slaves‘ waren ursprünglich wohl nur auf einer Bonus-CD der auf 300 Exemplare limitierten Vinyl-Veröffentlichung des grandiosen Debüts „Lightning Strikes The Crown“ von Doc Gator Records zu hören und sind gleich mal absolute Highlights. Nur das Maiden-Cover „Flight Of Icarus“ dieser Bonus-CD wurde auf „Compendium“ nicht berücksichtigt.
Kaum schwächer sind die nächsten Tracks ‚Across The Sea Of Time‘ und ‚Queen Of Thorns‘. Beide stammen von der Bonus-CD der ebenfalls auf 300 Examplare limitierten Vinyl-Erstausgabe des kongenialen Zweitwerks „Tales of Splendor and Sorrow“ von Metalworld Records. Die nur auf der CD-Version und separat auch als Single veröffentlichten Songs ‚Sword And Shield“ und ‚Orpheus‘ sind auf „Compendium“ wiederum aussen vor.
Den nächsten Track ‚Wolfen‘ kennen einige Fans sicher schon von der nur auf Vinyl erhältlichen Split-Single mit den Eidgenossen von Comaniac. Geiler Song mit Maiden-Drive.
Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob bzw. wo die folgenden Songs ‚Equinox‘ und ‚Midnight Falls‘ schon mal veröffentlicht wurden. Jedenfalls brechen IRONFLAME hier gekonnt aus ihrem Standard-Schema (sprich: latente Queensryche- und/oder Maiden-Anleihen) aus und bieten richtig tollen, fast schon doomigen Epic Metal. Saucool.
Die geile Maiden-lastige Hymne „Storm Crusher“ wurde extra für das gleichnamige, seit Jahren absolut überzeugende Underground-Festival im oberpfälzischen Püchersreuth geschrieben, war bisher nur auf dessen Jubiläums-Sampler erhältlich und wurde beim Auftritt 2023 mit einigen prominenten Bühnengästen gut abgefeiert. Auch von mir.
Zum Abschluss bringen IRONFLAME auf dieser Compilation dann eine wirklich schöne Akustikversion des Krachers ‚Marching On‘ vom grandiosen Debüt.
Fazit:
„Compendium“ macht in seiner Zusammenstellung absolut Sinn & Spaß, enthält einige der besten Songs der Band und klingt auch soundtechnisch erfreulich homogen. Einziges Manko ist, dass es derzeit nur als Import-CD (und natürlich digital) über das geile US-Label „Divebomb Records“ erhältlich ist. Ich hoffe hier echt auf eine baldige (Vinyl-)Veröffentlichung auch in Europa.
Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten