Bereits zum dritten Mal betätigen sich die schwedischen Melodic Rocker HOUSTON auf ihrem neuen “Re-Launch III“ Silberling als Perlentaucher und Goldschürfer in Sachen obskurer, unbekannter AOR-Schätze aus ihren persönlichen Musiksammlungen und entpuppen sich dabei als wahre AOR-Kenner, die diesen legendären Künstlern und Songs ihren Respekt erweisen.

Erstmals trat der Fünfer 2010 mit dem selbstbetitelten Debütalbum in Erscheinung, das vom Classic Rock Magazine zum besten AOR-Album des Jahres gewählt wurde, zuletzt mit dem aktuellen Studioalbum „IV“ (2021). Das erste Relaunch-Album wurde 2011 veröffentlicht.

Die neun frischen Coverversionen bieten feinsten musikalischen Stoff für den geneigten AOR Connaisseur und bedienen sich weitestgehend bei US Künstlern, die zwischen dem Ende der 70er und der 80er Jahre aktiv waren. Diese werden von Frontmann Hank Erix brillant gesungen und das Keyboard/die Hammondorgel läuft auf Hochtouren.

Der Großteil der Stücke ist enorm eingängig und unterhaltsam und lädt zum ultimativen Mitwippen ein. Dies liegt sowohl an der guten Umsetzung als auch an Güte und Qualität der Originale und somit auch an einer äußerst gelungenen Songauswahl.

Anspieltipps sind unter den durchweg eingängigen und souverän umgesetzten Songperlen schwer herauszupicken. Unter anderen sind mir `Power Over Me´ der in dem Fall ausnahmsweise britischen AOR-Band Atlantic und das treibend-mitreißende `Heart of Stone´, im Original übrigens gesungen von einem gewissen Michael Bolton mit seiner damaligen Band Blackjack, besonders im Gedächtnis verblieben.

Außerdem sind der Hit `She Don’t (Come Around Anymore)´ des US-Sängers David Pack (1985), das atmosphärische `She’s Out With a Gun´ des US Duos Van Zant, Donnie und Johnny, die Brüder des Original Lynyrd Skynyrd Sängers Ronnie Van Zant, sowie der Ohrwurm `Modern Day Delilah´ (Van Stephenson) jedem Hörer zu empfehlen.

Da es mit dem Opener `Live Forever´ und dem fluffigen `Do You Believe´ auch noch zwei starke neue HOUSTON-Songs auf die Ohren gibt, kann man die Scheibe als eine runde Sache und ein Fest für AOR-Fans bezeichnen, das zudem die Vorfreude und Neugier auf das nächste Studioalbum steigert.

Obendrauf gibt es die beiden Eigenkompositionen jeweils noch in einem 80s Remix, die uns für die Rezension jedoch leider nicht vorlagen.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten

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