PERIPHERY – PERIPHERY V: DJENT IS NOT A GENRE

PERIPHERY

Titel: PERIPHERY V: DJENT IS NOT A GENRE

Label: 3DOT RECORDINGS

Spieldauer: 72:03 Minuten

VÖ: 10. März 2023

„Rome wasn’t built in a day, the world has never been less predictable, and “djent” is not a genre.” – das ist gemäß dem Grammy-nominierten US Prog Metal Fünfer PERIPHERY eine der unbestreitbaren Wahrheiten des Jahres 2023.

Das Quintett legt sein neues musikalisches Bravourstück “Periphery V: Djent Is Not A Genre“ vor, an und während dessen Entstehungsprozess man auch – aber nicht ausschließlich aufgrund der Pandemie – als Band beinahe zerbrochen wäre. Die ambitionierte Truppe stellt höchste Qualitätsansprüche an sich selbst und ihre Kompositionen, möchte Musik erschaffen, die sie selbst begeistert und stolz macht sowie diese enormen Standards erfüllt.

Da wird das beste Riff, das nichts Neues zum großen Ganzen beiträgt oder nicht zum Rest des Albums passt, gnadenlos aussortiert. Doch die harte Arbeit hat sich am Ende ausgezahlt und die Band als Einheit zusammengeschweißt und gestärkt. Und uns ein weiteres modernes Prog Metal(core) Glanzstück beschert.

Der packende Opener `Wildfire´ wandelt sich von der brutalen Riffkannonade zur hippen Metalhymne mit jazzigem Pianopart und Saxophonsolo von Shining Frontmann Jorgen Munkeby bis hin zum von Streicherklängen geprägten Ende.

Während sich das großartige `Wax Wings´ (Ikarus lässt grüßen) vom ruhigen Anfang hinweg steigert und in harten Riffs aufgeht sowie in Chören, einem Gitarrensolo und Pianoklängen endet, steht daneben eine eingängige, ausgewachsene Elektro Pop Ballade wie `Silhouette´.

Zwischen aggressiven Ausbrüchen, eruptiven Passagen und disharmonischen Breakdowns, gibt es melodischen Metalcore und stillere Passagen zu entdecken. Man pendelt zwischen Deathcore, Prog Sounds und metallischer Boygroup, verleiht aber auch den einzelnen Songs unzählige dynamische Wechsel von Tempo, Rhythmus und Härtegrad.

Die bereits erwähnten Streicher- und Pianoklänge und opulente Synthies erzeugen immer wieder abgespacete, hypnotische Klanglandschaften und cinematische filmmusikartige Passagen. Das üppige Gitarrensolo im mitreißenden `Zagreus´ kommt beinahe wie ein Song im Song daher.

Maximal facetten- und abwechslungsreiche Tracks wie die abschließenden `Dracul Gras´ und `Thanks Nuobo´ vereinen triumphale Melodien und kreative Ideen zu flüssigen Klangreisen und wilden Kompositionen mit unerwarteten Wendungen und komplexen, imponierenden Strukturen.

PERIPHERY erschaffen ein kleines, zeitgenössisches Progressive Metalcore Meisterwerk. “Periphery V“ ist so vielschichtig wie poppig, so ausgefeilt wie extravagant, emotional und eingängig, brutal und überwältigend.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten