Der vorliegende Output ist eine Neuauflage des zweiten Studioalbums “Enter My Religion“ (2006) der norwegischen Sängerin LIV KRISTINE. Das Album wird als Vinyl mit extra Single, als Kassette mit zwei Bonustracks und als Doppel CD mit unveröffentlichten Tracks sowie Demoaufnahmen erscheinen.

Metalsounds darf man hier von der ehemaligen Theatre Of Tragedy und Leaves Eyes Frontfrau jedoch nicht erwarten, harte Gitarren und auch opernhafte Vocals sucht man (beinahe) vergeblich. Es dominieren sinnliche, eingängige Balladen, feinfühlige Pop- und Rocksongs mit ätherischen Klängen und/oder Pianobegleitung, in deren Fokus die klare, zarte und stilvolle Stimme der zierlichen Norwegerin steht.

Der Opener `Over the Moon´ beispielsweise, geschrieben von Peter Tägtgren (Pain, Hypocrisy) beginnt mit sanften Sitarklängen und entwickelt sich zum treibenden, hymnischen Popsong. Es schließt sich die feenhaft gesungene Ballade `Fake a Smile´ an, bevor das packende, gitarrenlastigere `My Revelation´ zumindest in den Backing Vocals oppereske Töne zu bieten hat.

Danach fällt `Coming Home´ eher zurückhaltend-harmonisch aus, bevor `Trapped in your Labyrinth´ wieder etwas rockiger zu Werke geht und der Titelsong einen melodischen Midtempo-Appell an das eigene Selbst darstellt.

Zwei besondere Tracks sollen noch Erwähnung finden. `Streets of Philadelphia´, Bruce Springsteen´s Titelsong des Oscar-prämierten Filmdramas, wurde als Tribut interpretiert und steht der LIV KRISTINE Sound erstaunlich gut zu Gesicht, bevor `You Take Me Higher´ dance-orientiert und mit dezemtem Drum´n´Bass überrascht.

Das Album wurde im Stage One Studio von Andy Classen komplett remastert und auch das Cover und die enthaltenen Fotos überarbeitet. Die Bonus-CD enthält Demoversionen von sechs der zwölf Albumtracks, was schon die Frage aufwirft, warum nicht alle Stücke enthalten sind, sowie zwei unveröffentlichte Songs ebenfalls in Demoversionen.

Sowohl `Stjernenacht´, der über einen deutsch-norwegischen Text verfügt, sowie `One Thought Closer´ sind ebenfalls träumerische, leichtfüßige, für die Protagonistin typische und wie gesagt bisher unveröffentlichte Popsongs.

Wie immer liegen Sinnhaftigkeit eines solchen Rereleases und Wertigkeit des Bonusmaterials sehr stark im Auge des Betrachters, weshalb auch auf eine Bewertung verzichtet wird.

Ein guter Silberling einer charismatischen, authentischen Künstlerin mit einem entspannten und entspannenden Sound und einigen zauberhaften Ohrwürmern ist (und war) “Enter My Religion“ aber allemal.

Michael Gaspar vergibt keine Bewertung

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