VINDICATOR – WHISPERS OF DEATH

Vindicator - Whispers Of Death

VINDICATOR

Titel: WHISPERS OF DEATH

Label: Eigenveröffentlichung

Spieldauer: 45:13 Minuten

VÖ: 22. August 2025

Mit ihrem mittlerweile schon fünften Album „Whispers Of Death“ überzeugen mich die Ohio-Thrasher VINDICATOR erstmals wirklich auf ganzer Linie und liefern meiner Meinung nach ihre bislang beste, härteste als auch vielleicht sogar originellste Scheibe ab.

Vindicator

Denn VINDICATOR kombinieren absolut geschickt und ausgewogen den absoluten Abriss der Marke Warbringer oder The Crown mit klassischen Bay-Area-Einflüssen wie Death Angel, Heathen und Exodus, eingängigerem Highspeed-Thrash á la Municipal Waste oder Gama Bomb und teutonischem Gebolze von Destruction, Paradox, Witchburner oder Traitor. Und würzen das Ganze vereinzelt noch mit garstiger Black-Thrash-Räudigkeit. Damit erfinden sie das Rad sicher nicht neu, klingen aber origineller als 95% aller anderen aktuellen Thrash-Bands.

Ein weiterer Pluspunkt der Scheibe ist, dass mit Marshall Law wieder der Sänger der ersten beiden Kultscheiben ‚There Will Be Blood“ (2008) und „The Antique Witcheries (2010) mit an Bord ist und sich mittlerweile auch gesanglich fett verbessert hat. Sicher hat Bandgründer und Gitarrist Vic Stown auf dem oberstarken ‚United We Fall‘ (2012) und dem etwas kurzen und durchwachsenen ‚Communal Decay‚ (2021) auch als Sänger einen tollen Job abgeliefert, Marshall Law haut mit seinem aggressiven Gesang aber defintiv noch ein i-Tüpfelchen drauf.

Whispers Of Death

Obergeil wahnwitzige Songs wie der Opener/Titelsong ‚Whispers Of Death‘, das black-thrashige ‚Charnel Pastures‘, ‚Your World Dies In Flames‘ (erinnert manchmal an Collision Course von Paradox) und das unbarmherzige ‚Exhaustion‘ zählen bereits jetzt schon zu den genialsten Thrash-Attacken des Jahres. Weiteres Highlight ist auch der Abriss ‚Thirst For Violence‘, der im Refrain aber wirklich zu derbe von Death Angels „Thrown To The Wolves“ (ich sage nur: „Ooh-Hoo-Hoo“…) abkupfert.

In der zweiten Albumhälfte kommen ‚Bleed Between The Lines‘, Merry Evenings…‘ und der Exodus-mäßige Closer ‚Ripper Attack‘ auch nicht signifikant schlechter rüber, lassen aber gegenüber der genialen ersten Hälfte ein wenig die Überraschungseffekte missen. Tatsächlich sind gerade die erste Video-Auskopplung ‚Battle Box‚ als auch der einzige Midtempo-Track ‚Abominable Intelligence‘ (neben den beiden überflüssigen Outros)  die beiden kürzesten und unspektakulärste Songs des Albums.

Fazit

Auch wenn „Whispers Of Death“ gerade gegen Ende hin das hohe, anfangs gesteckte Level bis bis zum Schluss nicht ganz halten kann, macht es mir insgesamt deutlich mehr Spaß als nahezu alle letzten Alben oben genannter Referenzbands – vor allem Warbringer, The Cwown, Destruction, Exodus und Death Angel. Song- als auch soundtechnisch ist es eines der geilsten Thrash-Bretter der letzten Jahre.

Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten