GIANT – STAND AND DELIVER

GIANT

Titel: STAND AND DELIVER

Label: FRONTIERS MUSIC

Spieldauer: 49:21 Minuten

VÖ: 16. Mai 2025

Mit “Stand And Deliver” schlagen die US-amerikanischen Melodic Rocker GIANT mit einem frischen Lineup, dem gewohnt eingängigen Signaturesound und gelungenem Songwriting ein markiges, neues Kapitel in ihrer Bandgeschichte auf.

Angeführt von Drummer und Originalmitglied David Huff bilden Mike Brignardello (Bass) sowie Sänger Kent Hilli (Perfect Plan) das Grundgerüst der Truppe. Hinzu kommen Gitarrist Jimmy Westerlund (One Desire) und Alessandro Del Vecchio als Gast an den Keyboards.

Doch damit nicht genug: an einigen Kompositionen war auch der ausgestiegene Originalgitarrist und -Sänger Dann Huff beteiligt, darunter die grandiose Halbballade `Time To Call It Love´ (in Kollaboration mit Mark Spiro), `Holdin’ On For Dear Life´ und ´Paradise Found´, beide aus seinen Sessions mit US Singer/Songwriter Van Stephenson, womit sich der Kreis hin zum Classic Album “Time To Burn” (1992) schließt.

Der Legende nach gab die 2019 von den schwedischen Rockern PERFECT PLAN veröffentlichte Coverversion des GIANT Hits `Stay´ den Anstoß, sich mit deren Sänger Kent Hilli einmal genauer zu beschäftigen. Im Nachhinein eine sehr gute Entscheidung, denn neben dem Top-Songwriting und guten, abwechslungsreichen Arrangements mit großen Refrains erweist sich dessen Stimme abermals als Faustpfand und fehlendes Puzzleteil des melodischen, dynamischen und eingängigen Sounds des Vierers. Und auch als Meister der Balladen, was er neben dem bereits erwähnten Glanzstück `Time To Call It Love´ vor allem mit dem fantastischen, bluesig-metallischen Titelsong bestätigt.

Unbedingt antesten sollte man außerdem den rockigen Opener `It’s Not Right´, das superbe `A Night To Remember´ sowie den folgenden AOR Ohrwurm `Hold The Night´, der das bockstarke Anfangstriple komplett macht. Schnell und gitarrenlastig, ja beinahe ein wenig punkig geht es bei `Beggars Can’t Be Choosers´ zu, bevor die nächste Zucker-Ballade `It Ain’t Over Till It’s Over´ kommt, die dank genügend Power und Melodik, hymnischem Chorus und Akustiksolo nie in Richtung Kitsch abdriftet.

Danach geht der Truppe gefühlt ein bisschen die kompositorische Luft aus, aber auch die folgenden Tracks bieten gutklassigen, modernen AOR, bevor das muntere `Pleasure Dome´ den gelungenen Schlusspunkt unter ein hervorragendes Album setzt, das vor allem durch Ausgeglichenheit, musikalische Klasse und Langzeitwirkung glänzt.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten