VANSIND machen Folk/Viking Metal und erfreuten mich schon 2021 mit ihrer Debüt-EP, bei der ich am catchy Sound und dem hervorragenden Gesangsduo Asgaard/Burglin hängen blieb. Schon damals fragte ich nach einem Langspieler und zwei Jahre, am 17. November 2023, kommt das Album “Mørket” des Sextetts raus, über das ich auch in einem Review berichte. Heute habe ich ein Interview mit Joachim Asgaard für euch, mit dem ich mich über “Mørket” unterhalten habe.
Hallo Joachim, wie geht es dir und wie nervös ist das Lager von VANSIND im Hinblick auf die Veröffentlichung von “Mørket”?
Die Dinge laufen hier wirklich gut, und wir sind wirklich gespannt darauf, das komplette Album am 17. November 2023 zu veröffentlichen. Wir haben bereits die erste Single ´Grib Til Våben´ veröffentlicht und werden die nächste Single ´Blót´ am 27. Oktober 2023 veröffentlichen.
Wir haben uns schon 2021 über eure EP unterhalten, wie ist es dir/euch denn seither gegangen?
Wir sind als Band gewachsen, haben viele Shows gespielt, sowohl hier in Dänemark, als auch einige in Deutschland und England. Und natürlich haben wir an den Songs gearbeitet, die jetzt zu unserem Debütalbum “Mørket” geworden sind.
Ist eure Bandbesetzung noch die gleiche wie 2021 oder gab es Wechsel?
Es gab ein paar Wechsel an den Gitarren und am Bass, aber wir sind zuversichtlich, dass die Leute in der Band Profis sind und jederzeit ihr Bestes geben, um das Beste für VANSIND zu tun.
Möchtest du zunächst deine Bandmitglieder und dich unseren Lesern vorstellen?
Im Moment sind wir zu sechst:
J. Asgaard – Men Vocals
Line Burglin – Female Vocals
Kirk Backarach – Gitarren
Mikael Christensen – Bass
Rikke Klint Johansen – Keyboards, Tinwhistles und Dudelsack
Danni Lyse Jelsgaard – Schlagzeug
Wie nehmt ihr ein Album auf, zu sechst stelle ich mir das ein bisschen chaotisch, aber auch sehr spaßig vor.
Wir haben es an mehreren Orten aufgenommen. Das meiste zu Hause, aber Schlagzeug, Gesang und Folkinstrumente wie Geige und Dudelsack haben wir im Studio aufgenommen. Wir hatten eine ziemlich gute Vorstellung davon, wie die Dinge sein sollten, so dass es ziemlich glatt und ohne größere Probleme ablief. Ich glaube, es gab nur ein paar Dinge, die wir für das Endprodukt neu machen mussten.
Wer gibt bei euch den Ton vor? Gibt es – wie beim Fussball – eine Kapitän oder seid ihr alle gleichberechtigt?
Bei Vansind wird alles auf die “alte” Weise gemacht. Wir treffen uns bei den Proben und probieren gemeinsam als Band Ideen aus und schreiben alles zusammen. Auf diese Weise hat jeder die Möglichkeit, mitzubestimmen, wie die fertigen Songs werden. Von ganzen Melodien und Riffs bis hin zu kleinsten Details wird alles gemeinsam als Band gemacht. Auf diese Weise haben alle einen Anteil an der Musik und bringen Erfahrung, Musikalität und Visionen in die Songs ein.
Wir hoffen, dass die Zuhörer die Leidenschaft und Liebe zur Musik, die wir in die Songs einbringen, hören können, denn wir sind wirklich glücklich mit dem Ergebnis.
Mit welchen Aspekten der Nordischen Mythologie beschäftigt ihr euch?
Vor allem die düsteren Geschichten über Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch. Aber auch die Leidenschaft und Ehre der Krieger und Götter. Wir versuchen, Texte zu schreiben, die mehr als eine Ebene enthalten, und wir mögen es, die Dinge auf einen verdrehten und düsteren Pfad zu bringen.
Um besser verstehen zu können, von welchen Themen eure acht Lieder handeln, habe ich hier die einzelnen Lieder, mit der bitte um einen kurzen Spoiler den Inhalt betreffend.
´Den Store Ask´
Ein Spoken Word Track über den Baum des Lebens und den Anfang von allem.
´Grib Til Våben´
Handelt von einer Kriegerprinzessin aus einem schottischen Clan, die das Land ihres Vaters vor eindringenden Wikingern verteidigt.
´Blodmosen´
In diesem Lied geht es über Menschenopfer in Sümpfen in der Eisenzeit.
´Før Dagen Gryr´
Über die Anfänge der Menschheit und das Böse, das die Menschheit geprägt hat.
´Den Første Fejde´
Hier besingen wir die erste Schlacht zwischen den Göttern Vanir und Asir.
´Blót´
Der Song behandelt das nordische Ritual ‚Blót‘ als gleichberechtigter Austausch zwischen Mensch und Göttern.
´Rejsen Mod Nord´
Ein Lied über die ehrlosen Toten und den allsehenden Allvater.
´Frigg‘
Von einem jungen, verliebten Paar, das im Leben getrennt und im Tod wieder vereint ist.
Habt ihr Lieblingslieder auf eurem Erstling?
Ich persönlich mag die Tracks ´Grib Til Våben´und ´Frigg´ sehr, aber als Band gefällt uns ´Den Første Fejde´ richtig gut. Es war der letzte Song, den wir etwa 48 Stunden vor Beginn der Aufnahmen für das Album fertiggestellt haben. Er ist wirklich gut geworden, mit einer Energie und einem Schwung, die zu 100% dem entsprechen, was ich als das Wesen von Vansind ansehe,
Wird es lediglich Vinyls und keine CDs von “Mørket” geben?
Leider vorerst nur Vinyl und Streaming.
Wer hat denn das schöne Coverartwork entworfen und gibt es eine Bedeutung dahinter?
Das Cover wurde von Bjørn Holter gemacht, einem Freund unseres Schlagzeugers. Es gibt keine tiefere Bedeutung dahinter, wir wollten einfach ein Cover, das leicht zu erkennen ist und in einer dunklen Umgebung.
Ist denn schon ein zweites Album in Planung und wird es eure EP auch auf einen Tonträger schaffen?
Wir haben bereits mit der Arbeit an neuen Songs begonnen, und von dem, was wir jetzt haben, denke ich, dass es genauso düster, melodisch und knallhart wie “Mørket” sein wird.
Die EP inklusive der Singles ist auf CD erhältlich, wir verkaufen sie über unsere Bandcamp-Seite und auch bei unseren Shows. Wir haben ein paar Shows in Deutschland im Frühling und sind auf dem Fuck Cancer Festival in der Nähe von Hamburg und auf dem Ragnaröck Festival in Süddeutschland vertreten!
Wir freuen uns schon darauf, im Frühjahr wieder nach Deutschland zu kommen und hoffentlich viele nette Leute bei den Shows zu treffen. Wir waren schon dreimal in Deutschland auf Festivals und hoffen, dass die nächsten genauso positiv und toll werden wie die vorherigen.
Ein paar Worte an unsere Leser?
Hört euch das Album “Mørket” an und wir hoffen, dass ihr es euren Freunden empfiehlt, wenn es euch gefällt.
Interview: Tobi Stahl
Photocredit: Peter Hesselø