THRONEHAMMER kommen aus Deutschland und sind im Heavy Epic Doom / Heavy Metal Genre beheimatet. Nicht erst seit ihrem letzten Album “Incantation Rites” ist das Quintett ein absoluter Geheimtipp, auch seit den ersten Singles zum neuen Schlachtenalbum “Kingslayer” reißen die guten Meinungen nicht ab und das zurecht, wie ihr auch demnächst in meiner Review lesen könnt. Gerade weil die Band um Frontfrau Kat Shevil Gillham so interessant und bockstark ist, habe ich Kat an einem regnerischen Herbsttag in England interviewt. Viel Spaß damit!
Hallo nach England, hallo Kat. Wo treffen wir dich gerade an und wie geht es dir?
Hallo, ich sitze zu Hause an einem sehr nassen Herbsttag hier im Nordosten Englands, aber mir geht es gut. Ich fühle mich aufgeregt und sehe die Dinge im Moment positiv.
Es gibt sicherlich ein paar Leser, die dich und deine Bandmitglieder nicht kennen. Möchtest du dich/euch ein bisschen detaillierter vorstellen?
Nun, ich bin die Sängerin von THRONEHAMMER und ich singe und spiele Schlagzeug (manchmal auch beides in einer Band) in verschiedenen anderen Bands wie UNCOFFINED, WINDS OF GENOCIDE, LUCIFER’S CHALICE, NINE ALTARS, ENSHROUDMENT.
THRONEHAMMER ist eine 5-köpfige Band aus Deutschland. Die Mitglieder sind Stuart West (Gitarre), Tim HammerSmith (Gitarre), Uwe Void (Bass), Markus Ströhlein (Schlagzeug) und ich selbst am Gesang. Wir spielen Heavy Epic Doomed Metal!
Ihr habt 2012 angefangen mit einem Demo, danach war bis zum Split mit LORD OF SOLITUDE nichts mehr zu hören. Was war denn in diesen sechs Jahren und wie kam es zum “Neuen Erwachen” von THRONEHAMMER?
Stuart, das Gründungsmitglied, hatte Probleme, die richtigen Leute zu finden, um mit ihnen aufzunehmen und live zu spielen, aber in den Jahren 2018 und 2019 fand er die richtigen Musiker für THRONEHAMMER. Tim kam zuerst an Bord, ich folgte kurz darauf und sowohl Uwe als auch Markus kamen kurz danach als Live-Mitglieder dazu, wurden aber bald darauf als vollwertige Bandmember (im Jahr 2020) hinzugefügt.
Eurer beiden Langspieler waren recht erfolgreich und werden auch als ReRelease erscheinen, wenn ich das richtig gelesen habe. Um was geht es in “Usurper Of The Oaken Throne” und “Incantation Rites”?
Bei beiden Alben handelt es sich um glorreiche Schlachthymnen, die mit einem Doom-Sound unterlegt sind und eine epische, doomige Atmosphäre verbreiten.
Wo kann man die Alben kaufen und in welchen Formaten werden sie erhältlich sein?
Ihr könnt sie über unsere Bandcamp – Seite oder bei Supreme Chaos Records kaufen. Erhältlich sind sie auf CD, Vinyl und einigen anderen Formaten, aber schaut am besten auf der Thronehammer-Bandcamp-Seite oder Supreme Chaos-Website nach, um eine vollständige Liste zu sehen.
Kommen wir zur neuen Scheibe “Kingslayer”. Um was geht es in der Story und ist es ein Konzeptalbum bzw. verfolgt ihr einen roten Faden?
Das Thema der antiken Schlachten und Kriege ist immer noch sehr vorherrschend und das dominierende lyrische Thema auf “Kingslayer”. Es ist zwar kein Konzeptalbum, aber der rote Faden sind die Kriege und antike Schlachten, unterlegt mit unserem bekannten Trademark, dem Epic-Doomed-Metal. Es gibt auch einige mythische Texte, die in die Mythologie eintauchen und mit dem Schlacht Thema vermischt sind.
Ihr habt mit ´Sacrosanct Grounds´, ´Echoes of forgotten Battles´ und dem Albumfinale ´Ascension´ drei Songs mit über zehn, bei ´Ascension´sogar über elf Minuten Spielzeit. Wie entwickeln sich diese epischen Songs und wie lange dauert der Prozess von der Idee zum fertigen Lied?
Es passiert einfach so, wir neigen dazu, einige sehr epische, lange Songs zu schreiben, aber die Länge ist nicht erzwungen, wir schreiben keine langen Songs um ihrer selbst willen, sie ergeben sich einfach so beim Schreiben. Jeder Song braucht unterschiedlich viel Zeit bis zur Fertigstellung, die meisten entstehen über einen Zeitraum von mehreren Monaten, manche kürzer.
Entschuldige die Frage, aber machst du alle Growls selbst? Man könnte fast meinen, ihr habt Karl Willets verpflichtet, denn das klingt absolut großartig und ich bin geflasht von deiner Performance.
Ja, ich mache alle Growls selbst, außer auf ´Sacrosanct Grounds´, wo Dan Kaufman, ex Mindrot, ex Dystopia, ex Eyes of Fire und derzeit bei Destroy Judas, einige Gast-Growls neben meinen eigenen beisteuert und Danke für das Kompliment, ich growle nun schon seit vielen Jahren, also bin ich sehr versiert darin, wie man einen guten Deep-Death-Growl hinbekommt!
Hier habe ich die Tracklist und bitte um eine kurze Liner Note (falls das geht) zu den Songs:
´Reign of Steel´
Eine Kampfhymne!
´Kingslayer´
Ein Lied über den mächtigsten Krieger von allen, den Königsmörder!
´Sacrosanct Grounds´
Ein Lied über die Verteidigung des eigenen Bodens gegen den Feind, den Kampf und den Schutz dessen, was einem gehört, bis zum Tod!
´Echoes of forgotten Battles´
Die Geister des Krieges kommen nie ganz zur Ruhe!
´Shieldbreaker´
Berserker, die mit Feuer in den Augen angreifen und bereit sind, mit Rache und Zorn zu zerschmettern und zu töten! Kein Schild ist sicher!
´Mortal Spheres´
Eine Reise durch schimmernde, eisenbeschlagene Tore zu den goldenen Hallen hoch oben!
´Triumphant Emperor´
Eine frostige Ode an den Triumphierenden Kaiser, den obersten Herrscher, den allmächtigen Imperator seines Reiches.
´Halcyon Days of Yore´
Eine Geschichte über Verlust, Tod, Trauer, Sehnsucht und Nachdenken.
´Ascension´
Eine Geschichte von Magie und Chaos, Tod und Schicksal, Krieg und Zorn, eine Reise in die Götterdämmerung!
Man steckt euch gerne in die Genre Epic Doom und Death Metal. In welchem Genre seht ihr euch selbst?
Wir haben Elemente von beidem, wir mischen verschiedene Genres, um den THRONEHAMMER-Sound zu kreieren, der schwer, episch, verdammt, glorreich, düster, grandios, majestätisch, erbärmlich, magisch, mythisch und mächtig ist!
Was/Wer inspiriert euch in musikalischer Hinsicht?
Viele Dinge inspirieren uns! Von den epischen Wikinger-Schlachtgesängen der Bathory-Ära von Hammerheart/Twilight of the Gods über das verrottende Elend von Paradise Lost bis hin zum schweren, majestätischen Doom von Candlemass und den Kriegshymnen von Bolt Thrower und vielem mehr…
Und was inspiriert dich in lyrischer Hinsicht?
Fantasievolle, beschreibende und poetische Lyriker wie Martin Walkyier von Sabbat und Quorthon von Bathory haben mich beim Schreiben der Texte für das neue Album enorm beeinflusst. Ich liebe es, wie ihre Texte Visionen und Atmosphären heraufbeschwören und dich auf eine beschreibende lyrische Reise mitnehmen.
Ich finde, dass ihr auch ein gutes Stück schwarzmetallisch angehaucht seid, oder irre ich?
Das ist richtig, allerdings mehr schwedischer Black/Death (Unanimated und ähnliche Bands) und Bathory Blood, Fire, Death.
Wie war die Zusammenarbeit mit Daniel Kaufman und wie habt ihr euch kennengelernt?
Stuart und ich sind schon seit einiger Zeit über die sozialen Medien mit ihm in Kontakt und wir beide sind große Fans seiner verschiedenen Bands, so dass Stuart die Idee hatte, ihn zu fragen, ob er als Gastsänger auftreten möchte, und er war von der Idee begeistert.
Werdet ihr nach Deutschland kommen mit “Kingslayer”?
Wir haben gerade neun Shows in Deutschland und der Schweiz gespielt und kommen noch zu einem weiteren nach Nürnberg und zwar am 25. November. Weitere Shows in Deutschland werden 2024 folgen.
Ich habe sehr viele schöne Bilder gesehen, auf denen du verschiedene Orte in Deutschland besuchst. Das reicht von Burgen und Schlössern bis hin zu Kriegsdenkmälern. Was fasziniert dich an der Geschichte Deutschlands?
Deutschland ist ein sehr schönes und landschaftlich reizvolles Land mit viel schöner Architektur. Ich liebe diese alten Holzhäuser, die Fachwerkhäuser, sie sind so urig und oft auch sehr bunt. Ich hatte das Glück, sehr viel von Deutschland zu sehen, vom äußersten Süden bis zum äußersten Norden, vom äußersten Osten bis zum äußersten Westen und so viele Orte dazwischen auf meinen Reisen und Touren mit Thronehammer, und ich konnte einige Städte und Orte wie Nürnberg, Fürth, Weikersheim, Würzburg, Eibelstadt, Berlin usw. gut erkunden und erlaufen. Schöne Architektur und alte Gebäude sowie alte Stadtmauern und Verteidigungsanlagen mit Türmen in einigen dieser Orte.
Wir besuchten auch das Coburger Schloss, das hoch über der Stadt Coburg in Franken thront. Die Nürnberger Burg ist auch ein toller und beeindruckender Ort, ich war schon ein paar Mal dort. Nürnberg ist meine Lieblingsstadt in Deutschland. So viele schöne Gebäude und sehr beeindruckende alte Stadtmauern und alte Türme. Weikersheim hat auch ein cooles altes Schloss, das ich nur von außen gesehen habe, aber der Eingang war sehr beeindruckend. Es gibt auch einige tolle alte Kathedralen und Kirchen in ganz Deutschland. Ich bin generell ein Geschichtsfreak und schaue viele Geschichtsdokumentationen, so dass der Besuch solcher Orte mein Interesse an Geschichte weckt. Als ich letztes Jahr mit Thronehammer auf Tournee war, konnte ich endlich das Brandenburger Tor besichtigen, was auf meiner Wunschliste stand, da ich es schon in so vielen Dokumentationen gesehen habe usw. Ein paar Mal durch den Schwarzwald zu fahren, war auch sehr schön. Das letzte Mal, als wir in Pratteln in der Schweiz spielten, kamen wir über den Schwarzwald in die Schweiz und auf dem Weg zu einem Konzert in Stuttgart über den Schwarzwald zurück nach Deutschland.
Zum Schluss überlasse ich dir das Wort, falls du euren Fans, unseren Lesern etwas sagen oder sie grüßen möchtest.
Bitte kauft unser neues Album “Kingslayer” bei Supreme Chaos Records! We come to SLAY!
Interview: Tobi Stahl
Photocredit: Promo