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This Day in Metal: SOLSTICE -`NEW DARK AGE`

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SOLSTICE

Titel: NEW DARK AGE

Label: MISANTHROPY RECORDS

Spieldauer: 66:04  Minuten

VÖ: 07.12.1998

 

Heute vor 24 Jahren, am 07.12.1998, erschien das zweite vollständige Album „New Dark Age“ der englischen Doomheads von Solstice.

 

Nach der zwei Jahre zuvor erschienenden EP „Halcyon“ gab es massive Änderungen im Line-Up: Sänger Simon Matravers wurde durch Morris Ingram ersetzt, Gitarrist Gian Pires verliess ebenfalls die Band, für ihn wurde Hamish Glencross eingewechselt. Bis auf Bandleader Richard Walker (Gitarre) und Lee Netherwood (Bass) also eine Runderneuerung.

 

Die oft überlangen Songs haben eine dichte Atmosphäre und begeistern immer wieder aufs Neue wegen dem Aufbau und deren Simplizität. Der Gesang könnte kraftvoller sein und ein breiteres Tonvolumen haben aber am Ende past er gut zu der Musik. Auch wenn er mich persönlich mit seinem rollenen „R“ nervt. Last but not least ging auch drummer Shaun „Winter“ Steels”, für ihn übernahm Rick Budby.

 

„New Dark Age“ ist eine erhebliche Weiterentwicklung im Songwriting der Band. Wie hier Elemente des klasischen Heavy Metals und des Doom Metals scheinbar mühelos verschmelzen, ist herausragend. Gerade ein Wechsel am Mikro ist bei einer Band ja immer sehr kritisch, doch Neuzugang ;orris Ingram macht seinen nicht gerade schwachen Vorgänger schnell vergessen, da er sehr abwechslungsreich singt und unheimlich viel Charisma in seiner Stimme hat. So gut wie jede Textzeile weist melodische Gesangsmelodien auf, man merkt, dass für die Ausarbeitung viel Zeit und Herzblut investiert wurde. Man hört den Schmerz, den Kummer und das Leid aus den lyrics jederzeit heraus.

 

Die Songs selbst sind, wie es sich für epischen Doom gehört, dunkel, sind aber auch sehr episch und abwechslungsreich. Wie der Gesang sind auch diese facettenreich und detailverliebt, zeigen unheimlich viel Gefühl und wechseln zwischen harten Riffs, ruhigen Passagen, melancholischen Parts, progrssiven EInschüben und ganz viel Melodie, gerne auch oft mit zweistimmigen Gitarren. Hinzu kommen die keltischen Folk- Einflüsse, die die Band immer wieder mal gerne verarbeitet und die die Band von anderen Bands ihres Genres unterscheidet. Das alles ist so gut hörbar, weil die Produktion wirklich gelungen ist. Druckvoll und doch transparent, jedes Instrument ist klar erkennbar.

„New Dark Age“ ist für mich eins der besten Epic Doom Metal- Scheiben überhaupt. Die Scheibe ist komplett eigenständig und Hymnen wie „The Sleeping Tyrant“, „Cimmerian Codex“, das rein akustische folk-beinflusste „Raventhorn“ oder „Hammer Of Damnation“ machen süchtig, sie haben sich auch nach 24 Jahren nicht abgenutzt.

Während es heutzutage sogar eigene Festivals für Doom Metal gibt und eine Band nach der anderen auf den Markt drängt, gab es damals keine grosse Community. So hauten die Jungs 2002 in den Sack, nachdem sie 2001 noch auf dem Headbangers Open Air spielten. Doch bereits fünf Jahre später gab es die Reunion. Seitdem erschienen neben diversen Box Sets und Compilations zwei EPs und ein Album. Sicher, das ist nicht viel doch diese Veröffentlichungen weisen dafür auch ausschlusslich nur sehr hochwertiges Material auf.

Die späteren Re-Releases (sowohl CD als auch Vinyl) enthielten noch die beiden Bonustracks „The prophecy“ (Maiden- cover) und „Stormchild“ (Trepass- Cover) und hob das Album so auf eine Gesamtspielzeit von 76:45 Minuten. Diese Songs klingen im Soundgewand von Solstice eher nach eigenen Songs als nach Cover-Versionen.

 

Hans-Jörg Dammann