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This Day in Metal: HEATHEN – VICTIMS OF DECEPTION

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Wir gratulieren und erinnern an den 32. Geburtstag von:

HEATHEN

Titel: VICTIMS OF DECEPTION

Label: ROADRACER RECORDS

Spieldauer: 59:24 Minuten

VÖ: 12.04.1991

Heute vor 32 Jahren erschien das zweite HEATHEN- Album “Victims of deception“. Es war zeitgleich das letzte Studio-Album für 19 Jahre lange, ehe die Band mit „The Evolution of Chaos“ ein großartiges Comeback feierte.

Vier Jahre nach dem Debüt „Breaking the silence“ gab es zunächst einmal zwei Wechsel im Line-Up. Den Bass spielte Marc Biedermann (Blind Illusion) ein, wurde aber nicht im offiziellen Line-Up aufgeführt. Er ersetzte Mike „Yaz“ Jazstremski, der 2005 verstarb und den man auch von der US Metal- Band Griffin als Gitarrist kannte. Drummer Carl Sacco gab die sticks an Darren Minter (spielte später auch bei Angel Witch und Die Krupps, blieb aber bis 2010 bei Heathen) weiter.

„Victims of deception“ unterscheidet sich grundlegend vom Debüt „Breaking the silence“. Wo der Vorgänger straight, kompromisslos und hart ausgefallen und völlig im Thrash verwurzelt war, fiel „Victims of deception sehr viel technischer und anspruchsvoller aus und überzeugte durch starke Riffs, verspielte aber aggressive Melodien, Ohrwurm-Refrains und ausufernde Soli. Hatte man auf dem Debüt mit „Open the grave“ und „World´s end“ bereits zwei Kompositionen jenseits der sieben Minuten am Start, wies das Zweitwerk außer dem Rainbow- cover „Kill the king“ und dem Instrumental „Guitarmony“ keinen Song unter sechs Minuten auf. „Heathen´s Song“ bringt es gar auf sagenhafte 9:27 Minuten und auch der Opener „Hypnotized bringt es auf 8:35 Minuten. „Kurz mal reinhören“ war also nicht.

Natürlich ein hohes Risiko, das die Band hier einging, vielleicht auch ein wenig unter dem Einfluss des drei Jahre zuvor veröffentlichten Metallica- Werkes „…and justice for all“, das ja auch sehr technisch klang und überlange Songs aufwies. Dark Angel mit „Time does not heal“ oder Coroner mit „Mental vortex“ waren ähnlich technisch im Thrash unterwegs. HEATHEN hatten in ihrem Songwriting allerdings auch jede Menge zu sagen. Es gibt etliche Tempiwechsel, viele Wendungen, viele Melodiebögen, lange Soli und tolle Refrains. Langweilig wird es auf dieser LP zu keiner Sekunde und in den Vordergrund spielt sich niemand. „Victims of deception“ zeigt eindrucksvoll, wie weit die Grenzen des Thrash Metal dehnbar waren ohne diesen Stil zu verlassen.

 

Hans-Jörg Dammann