YEAR OF THE KNIFE – NO LOVE LOST

YEAR OF THE KNIFE

Titel: NO LOVE LOST

Label: PURE NOISE

Spieldauer: 20:06 Minuten

VÖ: 27. Oktober 2023

Auch das Musikjahr 2023 neigt sich dem Ende und es bleibt einiges an Rückblicken auf Jahreshighlights aufzuarbeiten. Eines dieser Highlights war sicherlich der Auftritt der Delaware Truppe YEAR OF THE KNIFE im Rahmen der Hell on Earth Tour im Vorprogramm von Unearth und Misery  Index. Gegen diese Hochkaräter konnten YEAR OF THE KNIFE nicht nur bestehen, nein, sie zeigten ihnen sogar auf wie man unverkrampft, mit voller Energie und gebündelter Aggression einen Set abreißt. Ein Abriss, ja, und das nicht nur live sondern auch auf den Tonträgern.

Ende Juni ereignete sich für die sympathische Band allerdings ein schwerer und damit folgenreicher Unfall auf Tour. Alle Bandmitglieder erlitten teils schwere Verletzungen, multiple Knochenbrüche waren quasi Standard. Besonders hart erwischt hat es Sängerin Madison Watkins, die zudem ein schweres Schädel-Hirn-Trauma davon getragen hat. 

Vor diesem Hintergrund war es sicherlich keine einfache Entscheidung die neue Scheibe „No Love Lost“ zu veröffentlichen. Musikalisch kommen YOTK wieder schmissig, brutal und beißend um die Ecke. Hardcore und Death Metal sind hier die wesentlichen Energieträger für den explosiven Sound des Neuengland Vierers. Madison keift wie ein angeschossener Bullterrier auf Crack. Die Songs sind auf den Punkt komponiert und bestechen in ihrer Kürze und Mächtigkeit. Soundtechnisch ist die Scheibe von God City Studios Mastermind und Converge Gitarrist Kurt Ballou veredelt worden, der bekanntermaßen weiß ein differenziertes, druckvolles und organisches Klangbild zu schaffen. Die Tracks sind packend und drücken ungemein. YEAR OF THE KNIFE kommen direkt zum Punkt und spielen befreit, schnörkellos und brutal

YEAR OF THE KNIFE sind für mich zweifelsohne eine der  Entdeckungen des Jahres. Dies konnten sie live und auf Platte eindrucksvoll zeigen. Ich wünsche der Band, dass sie gesundheitlich wieder vollends auf die Beine kommt und mit den Einnahmen der Scheibe ihre Rechnungen begleichen kann. Reinhören! Krasses Brett!!!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten