XYSMA – NO PLACE LIKE ALONE

XYSMA

Titel: NO PLACE LIKE ALONE

Label: Svart Records

Spieldauer: 38:41 Minuten

VÖ: 24. März 2023

Die Finnen von XYSMA standen noch nie auf meinem Zettel, was an sich kein Wunder ist, denn Ende der 1980er Jahre hörte ich zwar schon Musik, aber von Grindcore und Death Metal war ich so weit entfernt wie Schlager von guter Musik. Trotzdem mischte in diesem Genre auch XYSMA mit, beziehungsweise ließen sich durch selbiges inspirieren, und zwar seit ihrem 1989er Erstling “Swarming Of The Maggots”, das Kultstatus erreichte. Ab 1997 und mit ihrem letzten Album “Girl On The Beach” legten die Männer eine Pause ein, bis zum 24. März, denn da erscheint “No Place Like Alone” über Svart Records. Ein erster Vorbote, der das Ende der über zwei Jahrzehnte dauernden Pause ankündigte, war die Single “Well Seasoning”, die im Oktober letzten Jahres erschien. Ich gehe an das Album ungeachtet dem heran, was die Finnen vorher gemacht haben, beziehungsweise welchem Genre sie zugehörig waren. 

Mit dem Hardrocker ´Well Seasoning´ eröffnet das Quintett sein Werk sehr eingängig und mit coolem Gitarrenspiel. ´Model´ wird eine Stufe härter und der Gesang harscher, während ´Midnight Call´ soundtechnisch in die 80er Jahre führt und psychedelische Passagen hat. Über das ruppige ´Mr. Fulltrade´ gehts zum Synthwave-Track ´Final Episode´, der für mich einer der stärksten und abwechslungsreichsten Songs des Albums ist, aber mit ein paar schiefen Tönen ums Eck kommt. ´Earthrise´ ist der mit über sieben Minuten längste Track auf “No Place Like Alone”, beansprucht aber alleine schon 90 Sekunden fürs Intro. Danach gehen XYSMA knackig zur Sache, setzen im Verlauf wieder auf Synthies, Klavierklänge und lassen den Instrumenten nochmal über zwei Minuten Zeit, sich ohne Gesang zu entfalten. Der Song ´Rowdy Barrel´ klingt so wie er heißt und auch ´Sigh for Sore Mind´ ist ein knackiger Rocksong, der in vielen Kneipen für Stimmung sorgen kann. Über ´Moose & Gutbucket´ kommen wir zum Albumfinale ´Encounter at Dawn´, dass lange braucht um auf Tempo zu kommen und an dem ich dann auch Gefallen finden kann.

XYSMA, mir wie bereits gesagt vor “No Place Like Alone” gänzlich unbekannt, weswegen ich den neuen Output auch losgelöst von vorherigen Alben höre und beurteile, liefern ein Werk ab, dass irgendwie nicht weiß was es will. XYSMA hingegen wissen was sie wollen, denn sie sagen über sich und ihren Sound:

“Der Sound von XYSMA hat sich von Album zu Album stark verändert, und “No Place Like Alone” ist keine Ausnahme von dieser goldenen Regel. Neben geradlinigen Hardrock-Nummern hat die Platte auch ihren Anteil an härteren Momenten, aber auch überraschende Elemente sind reichlich vorhanden.”

Genau diese Aussage trifft auf ihren neuen Output zu, ob das ihren Fans gefällt oder nicht. Immerhin sind seit ihrem letzten Album über zwanzig Jahre vergangen und jedem Künstler steht frei, welche Musik er machen möchte. Mir gefallen die Hard Rock Elemente auf “No Place Like Alone” richtig gut, auch die Synthies tragen zur Stimmung bei. Manch anderes Geschnörkel hätten XYSMA gerne weglassen können und auch der Gesang dürfte besser, die hohen Töne weniger schief sein, trotzdem dürfen Fans von Garage Rock, Hard Rock, Punk und auch Death ´n´ Roll gern genauer hinhören.

Tobi Stahl vergibt 7 von 10 Punkten