WORMROT
Titel: HISS
Label: EARACHE RECORDS
Spieldauer: 32:49 Minuten
VÖ: 08. Juli 2022
Grindcore!!! Album Nummer Vier bei den Jungs aus Singapur. Natürlich ist auch auf „Hiss“, so der Titel der Scheibe, Grindcore angesagt. Und auch wenn gerade die letzte Scheibe Voices schon einige Änderungen mitbrachte, geht „Hiss“ deutlich experimenteller vor und erweitert den Bandsound.
Das erste Mal aufgehorcht habe ich beim zweiten Track ‚Broken Maze‘ als man plötzlich Fear Factory-artige Clean Vocals eingebunden findet. ‚Behind closed doors‘ ist dann wieder typischer Blastbeat Wormrot Megagrind nach einem punkigen Intro. Die Scheibe lässt dem Hörer allerdings wenig Verschnaufpausen. Instrumental sind WORMROT über alles und jeden erhaben, die Blasts und Fills von Schlagzeuger Vijesh sind definitiv nicht von dieser Welt. ‚When talking falls, it‘s Time for violence‘ zeigt das sehr eindrucksvoll beim Intro. Und manche Songs blasen einen einfach nur an die Wand.
‚Pale Moonlight‘ wirkt sehr traditionell singapurianisch, eigentlich kein Grindsong. In vielen Songs unternehmen WORMROT klangliche Experimente ohne den Blick auf die Straße zu verlieren. Regelrecht versöhnlich klingt der Übergang im Mittelteil zu ‚Voiceless Choir‘ oder entrückt das Instrumental ‚Grieve‘ durch seine verzerrten Violinen Einsatz. Auffällig bleibt bei mir der teilweise starke Basssound, den ich zum ersten Mal bei Wormrot so bewusst wahrnehme. Zumindest live haben die drei Rabauken ja keinen Bassisten dabei.
Insgesamt eine ganz starke Scheibe der Grindgötter aus Singapur. Seite A betont deutlich den angestammten Grindcore-Sound der Band, die B-Seite dagegen zeigt die experimentelle Seite von WORMROT, was auch der Abschlusstrack ‚Glass Shards‘ nochmals unterstreicht. Aber Blastbeats gibt es mehr als genug. Leider habe ich erfahren, dass diese Scheibe wohl die letzte mit Sänger Arif war. Wäre schade wenn es so wäre. Aber jetzt heißt es erstmal diesen Kracher zu feiern und zu genießen! Make EARACHE Grind again!
Ingo Holzhäuser vergibt 9,5 von 10 Punkten