Die Wölfe sind zurück im Thronsaal! Mit „Primordial Arcana“ meldet sich eine beständigsten und für mich auch prägendsten Metalbands aus den USA zurück. Nach dem 2017er „Thrice Woven“ legen WOLVES IN THE THRONE ROOM nunmehr ihr siebtes Langeisen vor. Und sie spielen weiterhin ihren Cascadian Black Metal – die Verneigung vor der Schönheit und Erhabenheit der Natur, dem Einklang von Mystik und musikalischer Expression sowie der harschen und hässlichen Fratze des Neunziger Black Metals.

WITTR setzen stark auf Atmosphäre ohne das ich sie in die Ecke des Atmospheric Black Metal direkt einordnen würde. Sie erschaffen epische Klangwelten, so mächtig und imposant wie die Gebirge, die sie besingen (‚Mountain Magick‘). Damit kreieren sie es einen für mich schon fast archaisch zu bezeichnenden Sound. Erhaben, teilweise wild, immer mächtig, wogend und stets auf den Punkt. Hier gibt es wenige Rastplätze der Langeweile oder wie auf einigen Vorgängern zu erspähende Ambient Sounds. Es ist alles im Fluss, ein eigener funktionierender und harmonischer Mikrokosmos, den die Band um die Weaver Brüder hier erschaffen hat. Klimax des Albums stellt ‚Masters of Rain and Storm‘ dar. Es ist ein über zehn Minuten langes Naturepos, das alle Register zieht und trotz seiner Reduziertheit gleichwohl ausufernd und episch aus den Boxen hallt.

Nach einer Dreiviertelstunde endet diese Wanderung. Was bleibt ist das produktionstechnisch beste Album der Band und mit „Back Cascade“ und „Two Hunters“ eines der stärksten Alben der Band Diskographie. Seit „Black Cascade“ wissen WITTR mich zu begeistern und haben dieses Mal auch den dünnen Sound der Vorgänger ausmerzen können. Ein starkes Stück Cascadian Black Metal!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten

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