WOLFSKULL – MIDNITE MASTERS

WOLFSKULL

Titel: MIDNITE MASTERS

Label: Metalapolis Records

Spieldauer: 40:40 Minuten

VÖ: 25. Juli 2025

WOLFSKULL kommen aus Essen, ihre eingängige Musik stammt aus dem Bereich des Heavy Rock mit Vibes aus dem Dark Rock, und mit “Midnite Masters” haben sie nun ihren zweiten Langspieler am Start. Gegründet wurde die Band 2018 von Gitarrist Feratu. 2019 folgte die EP “Hexum”, die später bei Doc Gator Records als “Hexum+” ein Re-Release auf Vinyl erhielt – inklusive der Live-Songs, die die Band bei einem Radio-Event in Siegen performte. Das #1-Album “Ave Goddess” wurde ebenfalls bei Doc Gator veröffentlicht – die nahezu ausverkaufte Erstauflage wurde schnell durch eine zweite erweitert. Der Run auf die NRW-Rocker war also groß – auch, weil WOLFSKULL mit SKID ROW auf der Bühne standen und einen exklusiven Gig für den WDR Rockpalast zockten.

Drei Jahre nach dem Debüt “Ave Goddess” sind die Wolfsschädel zurück – mit neuem Album, neuem Label und neuen Muckern im Rudel. In der Schießbude schwingt nun Styx die Hölzer, Feratu bekam mit Mike Nero einen Kollegen an der Klampfe, den Bass zupft Drop D., und die charismatische Stimme von Pete 9 umschmeichelt weiterhin das Mikrofon. “Midnite Masters” wurde im Herbst 2024 mit Jörg Uken im Soundlodge Studio aufgenommen – zehn neue Tracks und die Ansage, dass sie “alles bieten, was echten Heavy Rock ausmacht: treibende Riffs, starke Hooklines, großartige Melodien und ein moderner, kompromissloser Sound, der ins Mark trifft.” Davon überzeugen wir uns gleich – Fakt ist: Mit ‘Midnite Masters’, ‘Holler In The Hollow’ und ‘Jaguarette’ wurden bisher drei Songs veröffentlicht, die diese Worte bestätigen! Das schicke Artwork stammt vom südafrikanischen Künstler Simon Berndt / 1Horsetown, der bereits mit QUEENS OF THE STONE AGE, JERRY CANTRELL, THE SWORD, PENTAGRAM, PRIMUS etc. gearbeitet hat.

Der Opener ‘Midnite Masters’ ist “eine dunkle, energiegeladene Hymne über Liebe, Trotz und den Nervenkitzel der Flucht”, wie WOLFSKULL bei der Veröffentlichung des Songs sagten. Auch ‘Son Of Light’ ist ein Vertreter der druckvollen und wuchtigen Seite von WOLFSKULL – mit genialen Gitarrensoli, fetten Bässen und definitiv tanzbar. ‘Holler In The Hollow’ bekam einen Lyric-Clip spendiert, den ihr euch nicht entgehen lassen solltet – das Video wurde von Dirk Behlau (Pixeleye Industries) gefilmt und editiert. Also: ab zu YouTube und ein Like dagelassen! ‘Destyna’ erinnert lyrisch an einen Ripper aus London, im Song selbst bekommt Pete 9 eine Gesangspartnerin an die Seite – beide liefern ein blutiges, bittersüßes Duett, dessen Refrain sich im Kopf festsetzt. Dieser Song hat definitiv Hitpotential! ‘Jaguarette’ war die erste Single, mit der WOLFSKULL eine Hymne auf die “Queen of all the Tortures” losließen – ein grooviger Ohrwurm, der direkt Bock aufs Album macht. Hier gilt: Lautstärke auf Anschlag, Fenster runter, Straße frei! In ‘Call Of The Wayward Ones’ dürfen die Instrumentalisten-Spezialisten von WOLFSKULL ganz alleine zocken – mit so viel Spielfreude, dass man fast um ein komplett instrumentales Studioalbum bitten möchte. Heiß wird es in ‘Mustang Baby’ – ein Song mit “treibendem” Beat, der live garantiert ein Abriss wird. Nach dem flotten ‘Netherworld In Flames’ und dem etwas melodischeren ‘(I Wish It Could Be) Night All Day’ kommt mit ‘Tyger Of Fate’ leider schon der letzte Track. Und obwohl das Album mit rund 40 Minuten ordentlich Spielzeit hat, rauscht es wie im Flug vorbei – was auf der einen Seite schade ist, aber auf der anderen ein verdammt gutes Qualitätsmerkmal darstellt. Denn selbst nach dem x-ten Durchlauf entdeckt man noch neue Details und verspürt sofort den Drang, sich die zehn Songs erneut reinzuziehen.

“Midnite Masters” ist ein rebellischer Ritt durch finstere Nächte, flammende Gitarrensoli und pulsierende Rhythmen – ein Album, das keine Gefangenen macht. WOLFSKULL zeigen sich ungezähmter und gleichzeitig raffinierter als je zuvor. Jeder Track hat seine eigene Wucht, seine eigene – mehr oder weniger dunkle – Schattierung, und alles fügt sich zu einem stimmigen Gesamtbild, das vor Energie nur so brodelt. Als würdiger Nachfolger von “Ave Goddess” beweist “Midnite Masters”, dass die Band nicht nur hungrig ist, sondern ihre Wolfskrallen geschärft hat. Die Songs brennen sich ins Hirn, laden zum Mitsingen, Tanzen und Abtauchen in Parallelwelten ein – und machen obendrauf verdammt süchtig.

Nach diesem wilden Trip bleibt nur eins zu sagen: Stark geheult, Wölfe – das Rudel wird euch weiter folgen und ist mehr als gespannt auf das, was noch aus der Essener Wolfshöhle kommen wird.

Tobi Stahl vergibt 9 von 10 Punkten