WOLFBRIGADE
Titel: LIFE KNIFE DEATH
Label: Metal Blade Records
Spieldauer: 27:34 Minuten
VÖ: 13 September 2024
2019 (“The Enemy: Reality”) und 2022 (Anti-Tank Dogs (EP)) kamen die letzten beiden Veröffentlichungen der Punk-Crust-Harcore Truppe WOLFBRIGADE raus. Das es wieder Zeit für neue Töne aus der schwedischen Stahlschmiede wird, hat Bassist Johan Erkenvåg festgestellt und sagt über “Life Knife Death”:
Nun ja, wer hätte das gedacht! Die fünf Jahre, die seit unserem letzten Album vergangen sind, haben als ziemlich gute Kulisse für eine neue Punkplatte oder Menschenfeindlichkeit im Allgemeinen gedient.
Ironisch fügt er an:
Die Menschheit – ein Virus mit Schuhen. Wie immer werden unsere Texte von dem immer stärker werdenden Ekel angetrieben, den wir gegenüber der Menschheit empfinden. Die tägliche Erkenntnis, dass wir Teil dieser angstbesetzten, animalischen Dummheit sind, die die Welt immer weiter in Vergessenheit treibt. Die Inspiration regnet einfach weiter vom Himmel und tötet die Massen. Wenn wir jeden Tag damit aufwachen, möchten wir vor Entsetzen schreien.
Ich bin gespannt was Micke Dahl (Vocals), Jocke Rydbjer (Guitar), Erik Norberg (Guitar) Johan Erkenvåg (Bass) und Tommy Storback (Drums) für uns auf Lager haben und schon der Opener ‘Ways to Die’ flext mit brachialer Wucht aus den Boxen, genauso wie ‘Disarm or be Destroyed’ und der angepisste Titeltrack ‘Life Knife Death’ über den WOLFBRIGADE sagen:
Die Menschheit wirft einen langen Schatten des Blutvergießens und der Brutalität. Von einem Schlag auf den Kopf mit dem Oberschenkelknochen eines Mammuts bis hin zu einem Drohnenangriff auf ein Kinderkrankenhaus. ‘Life’s gonna life, human’s gonna knife.’
Wenn man glaubt es geht nicht noch schneller und brachialer kommen die Schweden mit ‘A Day in the Life of an Arse’ um die Ecke, dass eine ganz neue Form Fressbrett-Politur ist, denn hier gibt es so auf die Zwölf, das wohl nix zum künftigen polieren übrig bleibt. ‘Unruled and Unnamed’ ist mit knapp über drei Minuten die zweitlängste Nummer auf der Platte, ‘Skinchanger’ ist eine Spur melodischer als seine Vorgänger, während ‘Your God is a Corpse’ wieder tief in Wutkiste greift und an Aggression kaum zu toppen ist. Der eingängige und blutige Banger ‘Nail Bomb’ dauert fast dreieinhalb Minuten, wer es im Pit drei Minuten aushält und diese Intensität mitgehen kann, hat meinen vollen Respekt. ‘Cyanide Messiah’, ‘Mayhem Mongrel’ und ‘Sea of Rust’ gehen natürlich in eine ähnliche Richtung, was die von Abscheu und Ekel auf die Menschheit angetriebene Soundkulisse angeht. ‘Age of Skull Fuckery’ ist der Abschluss der Scheibe und vielleicht lasst ihr euch einfach überraschen, was WOLFBRIGADE da besonderes im Köcher haben.
Über 30 Jahre bringen WOLFBRIGADE verschiedenste Themen knallhart auf den Punkt und im elften Output “Life Knife Death” machen sie das besser als je zuvor. Das liegt an der Überschallgeschwindigkeit ihrer Songs, die in gut 28 Minuten mit unkontrollierter Wut, Riff-Orgien, Drum-Geballer und rohen, rotzigen Vocals durch die Ohren fetzen. Wer einen Cocktail aus hartem Rock, rotzigem Punk gespickt mit VIbes aus Hardcore und Death Metal mag, der bekommt hier die Vollbedienung!
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten