WITCHSKULL – THE SERPENT TIDE

Witchskull - the Serpent Tide

WITCHSKULL

Titel: THE SERPENT TIDE

Label: RISE ABOVE RECORDS

Spieldauer: 35:17 Minuten

VÖ: 16. Juni 2023

Wuchtigen, kompakten Stoner/Doom-Rock kredenzen die Australier von WITCHSKULL auf ihrem neuen Album „The Serpent Tide“. Damit veröffentlicht das fleißige Trio aus Canbarra bereits seinen vierten starken Longplayer seit der BandgrĂŒndung 2014.

Stilistisch schließt „The Serpent Tide“ quasi nahtlos an die allesamt zu empfehlenden VorgĂ€nger an. Man stelle sich eine Mischung aus Only Living Witness und alten Orange Goblin vor – mit einigen dezenten Prisen Tool, Neurosis, Trouble, Down (ohne die Southern-Rock-EinflĂŒsse), 70s Rock und etwas Sabbath der Anfangstage.

Gerade auch wegen der Klangfarbe von SĂ€nger (und Gitarrist) Marcus De Pasquale erinnern mich WITCHSKULL desöfteren an eine etwas doomigere/rockigere Version der Mitte der 90er aktiven US-Band Only Living Witness mit deren SĂ€nger Jonah Jenkins (falls die ĂŒberhaupt noch jemand kennt…).

Songtechnisch ist „The Serpent Tide“ absolut stark. AusfĂ€lle oder Langeweile gibt es imho definitiv keine – allerdings auch keine sofort hĂ€ngenbleibende Hits:

  • Das Album startet mit dem groovigen Stoner-Doomer ‚Tyrian Dawn‘, bevor ‚Obsidian Eyes‘ relaxten Stoner mit 70er Psychrock kombiniert. Stark, kommt aber noch besser.
  • ‚Sun Carver‘ und spĂ€ter ‚Misery’s Horse‘ beginnen eher mĂ€chtig doomig mit leichten Tool-Reminiszenzen, bevor sie jeweils im zweiten Drittel zu flotten Stoner-Walzen eskalieren. Meine persönlichen Highlights.
  • ‚Bornless Hollow‘ und der Closer ‚Rune Of Thorn‘ starten wiederum beide aggressiv stonernd, gehen dann in lupenreinen Doom ĂŒber, um gegen Ende mit Sludge-artigen Trommelwirbeln in sich zusammenzufallen.
  • Der flotteste Song von „The Serpent Tide“ ist ‚The Serving Ritual‘, der bis auf ein cooles, Trouble-artiges Break gut auf die Zwölf geht, wonach mit dem Titelsong dann der einzige „richtige“ Doomer des Albums folgt.

Fazit: Insgesamt haben WITCHSKULL mit „The Serpent Tide“ ein in sich schlĂŒssiges, abwechslungsreiches Album abgeliefert, das stilmĂ€ĂŸig ziemlich genau zwischen „gemĂ€ĂŸigtem Stoner“ und „flottem, groovigem Doom“ pendelt und durchaus auch einige Classic- und Alternative-Rock Fans ansprechen sollte.

Joe Nollek vergibt 7,5 von 10 Punkten