WINTERSUN – TIME II

WINTERSUN

Titel: TIME II

Label: NUCLEAR BLAST RECORDS

Spieldauer: 48:40 Minuten

VÖ: 30. August 2024

Die finnischen Metaller stellen ihren vierten Longplayer “Time II“ vor. Dieser erscheint satte zwölf Jahre nach dem ersten Teil “Time I“ sowie immerhin sieben Lenze nach dem direkten Vorgänger “The Forest Seasons“ (2017).

Die vierköpfige Truppe wurde 2004 vom ehemaligen Sänger und Gitarristen der Viking- und Folk-Metaller Ensiferum, Jari Mäenpää, gegründet und präsentiert ihre einzigartige, melodische, epische und symphonische Mixtur aus Black-, Death-, Power-, Folk- und Viking Metal.

WINTERSUN Tracks sind lang, vertrackt, komplex und absolut vielseitig. Abzüglich des vierminütigen Intros `Fields Of Snow´ und eines kurzen instrumentalen Intermezzos reichen der Band vier Stücke für über vierzig Minuten spannende, kurzweilige Metal-Unterhaltung. Dabei gehen die Tracks nahtlos ineinander über, so dass ohnehin beinahe der Eindruck einer einzigen Komposition entsteht, die am Stück genossen werden sollte.

Dabei kann man die Vorstellung des gewohnten Strophe-Bridge-Refrain-Schemas getrost über Bord werfen. Schneller Black Metal, kaltes Death Metal Riffing, Orchestrierungen und melodische Chöre geben sich die Klinke in die Hand. Dynamische Wechsel in Sachen Tempo, Lautstärke und Härtegrad sorgen für Abwechslung und imposante, bombastische Klanglandschaften sind an der Tagesordnung.

Der Gesang changiert zwischen Growls, Screaming, Kreischen und klaren, hymnischen Vocals sowie fast powermetalartigen Parts. Daneben glänzen ruhige Teile und beinahe progressive, lange Instrumentalpassagen und wechseln sich oftmals mit mächtigen, aggressiven Ausbrüchen ab.

Die Tracks setzen unterschiedliche Schwerpunkte. Während `The Way Of The Fire´ wuchtig-mächtig und eher gitarrenlastig daherkommt, werden die Wetterphänomene in `Storm´ mit üppigen, wildesten Orchesterparts umgesetzt, bevor `Silver Leaves´ von asiastischen Folkklängen geprägt ist.

Fazit: Großartige musikalische Achterbahnfahrt und Reise, die auch beim wiederholten Anhören nichts von ihrer Faszination, Atmosphäre und Tiefe einbüßt, sondern den Hörer immer wieder neu beeindruckt und fesselt.

Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten