WINTARNAHT spielen nach eigenem Bekunden „Archaischen Black Metal“. Nach meiner Auffassung einzigartig bleibt, dass sämtliche Lyrics in althochdeutsch vorgetragen werden. Eine Sprache, die zwischen 750 und 1050 gesprochen wurde. WINTARNAHT greifen mit „Anþjaz“ zum fünften Mal an und beweisen abermals großes Können und schon der Vorgänger Hriuwa wusste mich zu begeistern.

Grimwald, der Mann hinter WINTARNAHT, verantwortlich für alles was Kunst und Musik angeht, gelingt hier der schwierige Spagat rauen und brutalen Black Metal mit heldenhafter und gleichzeitig naturverbundener Epik zu verbinden. Eine gewisse Mittelalter-Stimmung ruft die bewegende Musik durchweg hervor. Das unterstreichen auch die instrumentalen Einsprengsel und der oftmals epische Klargesang. WINTARNAHT überlassen hier nichts dem Zufall, alle Songs sind spannend inszeniert und wirken sehr stimmig auf das Gesamtkonzept ein. Hervorzuheben ist sicherlich Grimwalds extreme Bandbreite am Gesang und die Fähigkeit neun spannende Mittelalterepen im Black Metalgewand zu komponieren. Die klangliche Ästhetik und die dadurch eröffneten Klangwelten sind ausnahmslos grandios vorgetragen.

Ein facettenreiches, kraftvolles und gleichzeitig rohes Stück Tonkunst hat uns Grimwald hier serviert, der ja auch bei Isgalder und Dauthuz keine unwesentliche Rolle spielt und somit ein beachtliches musikalisches Portfolio vorweisen kann. Erscheint als Digipack CD  und kleiner Auflage auch als Musikkassette bei Schierling Klangkunst sowie dem bandeignen Label Archaic Oath. Ganz starke Scheibe!

Ingo Holzhäuser vergibt 9 von 10 Punkten

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