Mit „Arrows AT The Sun“ veröffentlichen die Münchner Speed-Thrasher WHITE MANTIS endlich den – zumindest von mir – lange erwarteten Nachfolger ihres geilen Erstlings „Sacrifice Your Future“.

White Mantis

Leider ging dieses tolle Debüt von 2019 – wahrscheinlich auch bedingt durch Corona und fehlende Live-Präsenz – gefühlt leider sträflich unter und wurde selbst in der limitierten Vinylausgabe von High Roller jahrelang zu einstelligen Dumping-Preisen verramscht. Ich drücke wirklich die Daumen, dass der Band und „Arrows At The Sun“ diesmal mehr Aufmerksamkeit und Würdigung von Label und Metal-Fans zuteil wird.

WHITE MANTIS spielen anspruchsvollen speedigen Thrashmetal, der an deutsche Kultbands wie Deathrow, Assassin oder eine progressivere Version alter Angel Dust erinnert, reichern diesen aber noch mit coolen Voivod- als auch dezenten Slayer-Vibes an. Qualitativ halten die Jungs dabei durchaus mit neueren, stilistisch vergleichbaren Bands wie Vektor sowie den leider auch derbe unterbewerteten Nekromantheon und Armory mit.

Arrow At The Sun

Songs wie der Opener ‚Nekrotornado‘, ‚Divide And Kill‘, ‚Atavistic Power‘ (neben Voivod lassen alte Kreator grüßen), ‚Over Your Pale Bones‘ oder der jüngst veröffentlichte Video-Track ‚Robicator‚ knallen im Highspeed-Tempo, aber immer mit technischer Finesse und intelligent gesetzten Breaks, fast durchgängig und absolut mitreissend auf die Fresse. Die deutlichsten (aber absolut geilen) Voivod-Reminszenzen bieten dabei der grandiose Titeltrack ‚Arrows Of The Sun‘ sowie ‚Toxic Sniper‘ und ‚Reality Exists‘.

Beim geilen Closer ‚Altar Of Technology‘ bringen WHITE MANTIS ihren Sound auch titeltechnisch auf den Punkt, könnte man ihn doch durchaus als originelle Mischung aus Slayer (Altar Of Sacrifice‘) und Voivod (Killing Technology) bezeichnen. Mein persönliches Highlight neben dem Titelsong ist jedoch das fast schon untypische, nicht ganz so schnelle, aber absolut eingängige, hymnische und mächtige ‚Pass The Torch‘:, das so ganz nebenbei mal einer der geilsten Epic-Metal-Songs der letzten Jahre ist.

Fazit

Alles, was WHITE MANTIS auf ihrem Debüt „Sacrifice Your Future“ schon richtig stark gemacht haben, machen sie auf „Arrows At The Sun“ einfach noch einmal eine Stufe geiler. DAS ist teilweise genau DER kontrollierte, speedig-thrashige Wahnwitz, den ich sowohl bei Slayer als auch bei Voivod seit den 90ern oft vermisst und in den letzen Jahren allenfalls noch bei Vektor oder auch den Evil Invaders gefunden habe.

Ich hoffe wirklich, dass a) zumindest die Fans aller oben genannten Bands endlich mal auf WHITE MANTIS aufmerksam werden und b) die Band live auch mal präsenter wird. Definitiv zählt „Arrows At the Sun“ jetzt schon zu meinen persönlichen Jahreshighlighs. Vielleich gibt es auf dem Album keinen alles überragenden „Top-Hit“, dafür aber neun ausnahmslow überzeugende Kracher, die durch die Band Spaß machen.

Joe Nollek vergibt 9 von 10 Punkten

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