WEDNESDAY 13
Titel: NECROPHAZE – ANTIDOTE (EP)
Label: Nuclear Blast Records
Spieldauer: 14:54 Minuten
WEDNESDAY 13, alias Joseph Poole, und seine gleichnamige US-amerikanische Horropunk-Band verabreichen mit diesem Four-Tracker knapp zwei Jahre nach dem letzten Longplayer „Necrophaze“ gerade noch rechtzeitig das rein digital erhältliche „Gegengift“. Doch die Aussage, “Necrophaze – Antidote“ beinhalte rare, unveröffentlichte Musik aus den damaligen Recording Sessions, stimmt so leider nur zum Teil. ‘Your Mother Still Sucks Cocks In Hell‘ ist eine launige Abgeh-Punk’n’Roll-Nummer der besten Sorte, die durch den augenzwinkernden Text zusätzlich an Charme gewinnt. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass der Song Eingeweihten bereits von Frankenstein Drag Queens From Planet 13, einem anderen Projekt von Mr. Wednesday bekannt sein dürfte. Der moderne, kraftvolle Sound tut der Nummer zwar gut, die Lyrics blieben jedoch 1:1 erhalten. Nicht mal das dem Songtitel hinzugefügte „still“ kommt darin vor. Dem von derselben Vorgängerband bekannten Song ‚Screwdriver‘ wurden für ‘Screwdriver 2 – The Return‘ immerhin neue Lyrics in den Strophen verpasst, der etwas eintönige, repetitive Chorus ist leider unverändert geblieben. Trotzdem ein gelungener, etwas härterer, kurzer Track zum Thema Horrorfilme, in den Hauptrollen Zombies und Schraubendreher, dem die musikalische Frischzellenkur letztlich auch guttut.
Bei den beiden weiteren, ebenfalls bereits digital erhältlichen Tracks, handelt es sich um Cover-Versionen. Bei INXS’s ‚Devil Inside‘ wird aus relativ düsterem, atmosphärischem 80ies-Synthie-Pop relativ unspektakulärer Punkrock, der nicht gegen das Original anstinken kann. Anders bei ‚Films‘ von Elektropop-Pinonier Gary Numan. Hier wird mit Hilfe von Alice Cooper´s Tochter Calico der über vierzig Jahre alten Komposition neues Leben eingehaucht. Starke Synthie-Effekte, tiefe Gitarren und die zwei unterschiedlichen Stimmen verwandeln das Stück in eine unterhaltsame, eingängige Industrialnummer mit (Rob) Zombie-Touch. Wer wie ich die Band noch gar nicht kennt, erhält für kleines Geld eine gute Gelegenheit dazu und vier spaßige, aber nicht überragende Songs obendrauf. Fans und/oder Sammler bekommen zwei Bearbeitungen und zwei bereits veröffentlichte Coverversionen auf einer zudem nur digital erhältlichen EP und müssen über den Mehrwert selbst entscheiden.
Michael Gaspar vergibt keine Bewertung