WECKÖRHEAD – BASTARDOS

WECKÖRHEAD

Titel: BASTARDOS

Label: Super Shock Resist Music

Spieldauer: 75:07 Minuten

VÖ: 09. Januar 2026

Eigentlich hätte ich schon 2021 beim Vorgänger „2021“ gedacht, dass die Geschichte der Osnabrücker Rock’n’Roll Legende albumtechnisch auserzählt ist. Ich war auch nie ein großer Motörhead-Fan. Bei mir steht die „Under Cöver“, eine Best Of  „1916“ und die „Orgasmatron“. Da ist mein Bedarf eigentlich fast gedeckt. Dadurch ist einem auch nicht bewußt, wie groß der Pool an Songs der Briten wirklich ist, die sich über gut 40 Jahre angesammelt hat.

Da kommen mir die Wecker grad (wieder) recht. Irgendwie liebe ich deren Herangehensweise, Motörtracks einzudeutschen. Das ist ja schon auf drei vorherigen Alben, von denen zwei Drittel hier stehen, prozentual mehr als bei der Mutterband, gelungen. In diesen Stil geht es eben auf „Bastardos“ weiter.

Ich möchte gar nicht spoilern. Die Songauswahl zieht sich über alle Phasen der Karriere der Motorköpfe. Die Reise des Lokführers beginnt beim ganz frühen Frühwerk, zieht sich über die Quartettphase bis hin zum Spätwerk. Selbst das Coveralbum kommt zum Zuge, Motörhead haben ja eh gerne auch mal gecovert. Ob es allerdings das (für mich) totgenudelte ´Heroes´ sein musste? Nichts gegen diesen Song und vor allem nichts gegen Mr. Bowie. Aber diese Heldennummer bin ich über. Andererseits, ein Blick in die Liner Notes zeigt, dass dieser Song mehr als begründet zwischen den anderen Bastarden steht.

Daneben gibt es neunzehn andere Perlen. Das swingende ´Mausetod Für Immer´ zum Beispiel. Neues erfahren durfte ich auch, die wahren Fans verdrehen jetzt bestimmt die Augen, aber der ´Rasierer´ hat schon eine mir unbekannte Geschichte. Und ´Rosalie´ verbinde ich zwar mit dem Dünnen Liesel, aber nicht mit Segers Bob. Und eine metallische Nummer wie ´Das Spiel´ hätte ich jetzt auch nicht wirklich erwartet.

Also, Freunde, Römer, Landsleute, ich will gar nicht mehr sagen. Gar nicht mehr sagen müssen. Nur, dass ich hier eine absolute Empfehlung geben möchte. Gehet hin und kaufet das Ding. Ihr werdet es nicht bereuen. Und, bei der Spielzeit, lohnt auch das doppelte Vinyl.

Und, liebe Wecker, tut mir den Gefallen, bitte kein Duett mit Doro. Nur falls Ihr noch weitere Ideen sucht. Alles sonst werde ich verzeihen.

Mario Wolski vergibt 9 von 10 Punkten