WARLORD – FROM THE ASHES TO THE ARCHIVES – THE HOT PURSUIT CONTINUES

WARLORD

Titel: FROM THE ASHES TO THE ARCHIVES – THE HOT PURSUIT CONTINUES

Label: HIGH ROLLER RECORDS

Spieldauer: 45:24 Minuten

VÖ: 23. August 2024

Der tragische Tod von Bandgründer William J. Tsamis am 13. Mai 2021 hätte ohne weiteres das Ende der US-amerikanischen, bereits im Jahr 1980 gegründeten Epic-Metal-Heroen WARLORD bedeuten können.

Jedoch schlug die kreative Metalformation mit neuer Besetzung und dem viel beachteten Studioalbum „Free Spirit Soar“ erst im Mai dieses Jahres auf beeindruckende Weise zurück und schickt sich nun an mit „From The Ashes To The Archives – The Hot Pursuit Continues“ nur wenige Monate später ein weiteres Album nachzulegen.

Es handelt sich um eine Kompilation bestehend aus sieben Neueinspielungen mit dem aktuellen Lineup von Tracks der “Rising Out of the Ashes” Scheibe (2002) sowie zwei Tracks aus den frühen 80er Jahren. Der Track `Deliver Us from Evil´ stammt vom Debüt “And The Cannons Of Destruction Have Begun…” (1984).

Die neuen Fassungen will die Truppe als Ergänzung zur ursprünglichen Version verstanden und mit Bass- und Gitarrenspuren von Bill Tsamis von Originalaufnahmen aus dem Jahr 2002 möglichst nah an dessen Vorstellungen orientiert wissen.

Das aktuelle Lineup besteht aus Mark Zonder (Drums), Jimmy Waldo (Keyboards) und Giles Lavery (Gesang). Auf einigen Stücken übernimmt Eric Juris die Gitarren-/Bass-Parts von Bill Tsamis. Im Original wurden die ursprünglich neun Stücke des Longplayers übrigens von einem schwedischen Sänger namens Joacim Cans eingesungen. Es blieb allerdings bei diesem einen Einsatz; der Rest ist (Hammerfall) Geschichte.

Mit seinen Neubearbeitungen gelingt dem Fünfer das Kunststück, härtere und rohere Mixe der Tracks zu kreieren, die vielleicht dem möglichst nahekommen, wie die Kompositionen in den 80ern geklungen hätten. Gleichzeitig klingen die Tracks so frisch, zeitlos und abwechslungsreich, dass es schwerfällt zu glauben, dass diese Stücke schon zwei bzw. in Teilen bereits vier Dekaden auf dem Buckel haben.

Zu meinen persönlichen Highlights der Scheibe haben sich die mitreißende Hymne über Kameradschaft und Unsterblichkeit `Battle of the Living Dead´, das großartige `Winds of Thor´ mit seinem genialen Hauptriff und seinen mehrstimmigen Chören sowie der ohrwurmverdächtige Banger `Sons of a Dream´ gemausert.

Zum Abschluss eines gelungenen, stimmigen und unterhaltsamen Drehers gibt es noch eine etwas modernere, druckvollere verspieltere Bearbeitung des grandiosen `Winds of Thor´ vom deutschen Co-Produzenten, Gitarristen und Mixer Thomas Mergler.

Bei den sechs Bonustracks, die nur auf der CD erhältlich sind, handelt es sich um Raritäten und Demoversionen, die im Laufe der Jahre auf verschiedenen Wiederveröffentlichungen und Kompilationen erschienen sind. Diese lagen dem Rezensenten leider nicht zur Begutachtung vor, stellen aber sicherlich eine interessante Ergänzung dar.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten