WALTARI – 3RD DECADE – THE ANNIVERSARY EDITION

WALTARI

Titel: 3RD DECADE - THE ANNIVERSARY EDITION

Label: METALVILLE RECORDS

Spieldauer: 48:16 Minuten

2021 feiern die finnischen Crossoverpioniere WALTARI den dreißigsten Jahrestag ihres Zweitlings “Monk Punk” und so wurde es mangels Livekonzerten Zeit für den dritten Teil ihrer “Best Of”-Scheiben mit Bearbeitungen ihrer besten Songs gemeinsam mit gleichgesinnten Künstlern verschiedener Genres.

Dabei lassen sie ihren Gästen komplett freie Hand, was zu überraschenden, mitreißenden und vor allem spannenden Ergebnissen führt. Den Anfang macht jedoch mit ‚Merry Go Round‘ ein gemeinsam mit Die Krupps-Frontmann Jürgen Engler aufgenommener, neuer Song. Der Track präsentiert eingängigen, treibenden Industrial mit Engler´s kraftvollen Vocals in den Strophen und Kärtsy Hatakka´s Stimme im Chorus.

Im Folgenden sorgen die verschiedensten Bearbeitungen und Kollaborationen für Abwechslung und gute Unterhaltung. Marko Hietela (Ex-Nightwish) macht aus dem Industrialpopsong ‚Below Zero‘ eine melodische Metalhymne und zeigt einmal mehr seine fantastischen Sangeskünste.

Das eingängige, treibende ‚So Fine‚ wird durch Skyclad-Mitglied Kevin Ridley und zwei Jugendchöre veredelt, während die finnische Folktruppe Angelit ‚Step Outside‘ und die Rapper von Bomfunk MC´s den Track ‚Skyline‘ bereichern. Zwei Remixe allerdings, die so bereits erschienen sind.

Korplikaani-Sänger Jonne Järvela und Jyrki 69 (The 69 Eyes) drücken ‚In The Cradle‘ einen folkig-gothigen Stempel auf, die finnische Rockröhre Niki (Barbe-Q-Barbies) glänzt bei ‚Misty Man‘ und Lordi verpassen ‚Lights On‘ ihr typisches Horrorrockmakeover. Hymne und Übersong ‚The Stage‘ kann man allerdings nicht besser machen, da bleibe ich lieber beim Original.

Eine, wenn nicht DIE Überraschung liefert zum Abschluss jedoch die junge Giessener Rockband April Art mit ihrer Interpretation von ‚Helsinki‚ vom 2012er Album Blood Sample ab, welche aus dem Song eine treibende, arschtretende, moderne Metalhymne machen.

Höhe- und Schlusspunkt eines äußerst unterhaltsamen und abwechslungsreichen Albums, das noch überraschender, cooler und vielfältiger daherkommt als es das eigene Schaffen WALTARIs ohnehin grundsätzlich schon ist.

Michael Gaspar vergibt 8 von 10 Punkten