VOLBEAT
Titel: SERVANT OF THE MIND
Label: UNIVERSAL MUSIC
Spieldauer: ca. 70 Minuten
Die mit ihrer einzigartigen Mixtur aus Heavy Metal, Psychobilly, Punk und Rock’n’Roll zum Multiplatinseller aufgestiegenen VOLBEAT veröffentlichen mit “Servant Of The Mind” ihren achten Studiolongplayer. Beim Erscheinen dieses Reviews wird das dänische Quartett mit seinem “Elvis-Metal” bereits zum vierten Mal die Spitze der deutschen Albumcharts erklommen haben.
Meine Favoriten sind die typischen, schnellen mit eingängigen Refrains versehenen VOLBEAT-Tracks. Und davon gibt es auf “Servant Of The Mind” eine ganze Menge. Direkt der Opener ‚Temple Of Ekur‚ ist so eine flotte, charakteristische Nummer, ebenso das schnelle mit gutem Chorus überzeugende ‚Say No More‘.
Ähnliches gilt im Folgenden für die Stücke ‚Heaven’s Descent‘, ‚Becoming‚ und ‚Mindlock‘, während es bei ‚The Passenger‘ nochmals eine Nummer schneller und härter zugeht. Doch es gibt unter den dreizehn regulären Kompositionen auch Ausnahmen von dieser Erfolgsformel, und zwar sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht.
‚Wait A Minute My Girl‚ ist ein eingängiger Gute-Laune-Song, der mit leichtfüßigen Melodien und hohen Saxophonanteilen überrascht, bevor das düstere, sechs Minuten lange ‚The Sacred Stone‘ sich durch seine dunkle Atmosphäre, ein packendes Solo aber auch einige Längen auszeichnet.
Das bluesige ‚Step Into Light‘ scheint zunächst abwechslungsreich und ungewöhnlich, entpuppt sich auf die Dauer jedoch als etwas eintönig und uninteressant. Ähnlich gelagert ist das beinahe achtminütige ‚Lasse’s Brigitta‘, welches doch mit einigen Längen behaftet ist.
Und dann sind da noch die vier Bonus-Tracks, über welche die diversen Deluxeversionen des Albums verfügen. ‚Return To None‘, ein Cover der schwedischen Crust- und Hardcoreband Wolfbrigade knallt schön und wird in den typischen VOLBEAT-Sound übersetzt. Gleiches geschieht auf unnachahmliche und äußerst unterhaltsame Weise mit der überraschenden Roy Orbison-Bearbeitung ‚Domino‘.
Die etwas zahnlose Single ‚Shotgun Blues‚ gibt es in einer Version gemeinsam mit Dave Matrise, Frontmann der US-Deathmetalband Jungle Rot. Hier sind die Riffs härter, die Strophen werden von Matrise gegrowlt und harmonieren gut mit dem von Poulsen dargebotenen Chorus.
Auch wenn die reguläre Version von ‚Dagen For‚ mit der dänischen Sängerin Stine Bramsen (Alphabeat), eine poppige, episch-hymnische Ballade mit teilweise dänischen Lyrics ebenfalls gelungen ist, so weiß die ‚Michael Vox Version‘ mit ausschließlich männlichen Vocals besser zu gefallen und ist schlicht und einfach mehr VOLBEAT.
Fazit: “Servant Of The Mind” ist nicht das beste, aber ein sehr, sehr gutes VOLBEAT-Album und wird – insbesondere in der Deluxe-Version – sowohl Fans als auch solche, die es werden wollen, nicht enttäuschen.
Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten