VOIVOD – LOST MACHINE LIVE

VOIVOD

Titel: LOST MACHINE

Label: CENTURY MEDIA / SONY

Spieldauer: 74:31 Minuten

Im Rahmen eines demnächst erscheinenden, mehrteiligen Specials werden wir die durchaus wechselhafte Geschichte des Livealbums beleuchten. Im Regelfall müssen gerade angesichts des seit etwa 15 Jahren herrschenden Überangebots an Live Releases die Sterne wirklich günstig stehen, um mit einem Livewerk Eindruck schinden zu können, zumal wenn es sich um ein Album ohne visuelle Untertstützung in Form einer DVD/BluRay handelt. „Lost Machine“ wurde bei einem Heimspiel VOIVODs in Quebec aufgenommen und punktet so zunächst mit authentisch-enthusiastischer Club-Stimmung (am Ende huldigt man noch dem unsterblichen Soundinnovator Piggy mit Sprechchören).

Erster Minuspunkt  auf dem dritten Livewerk der Kanadier („Live At Roadburn“ klammere ich hier mal aus): Fadeouts zwischen den Songs. Immer doof, Basta! Wer Away & Co. kennt, den wundert es auch nicht, dass die Band hier keine reine Best Of-Setlist, sondern selbst von den Klassikerwerken der späten 80er mitunter obskurere Songs wie oder „Psychic Vacuum“ zum Besten gibt. Der „Angel Rat“-Smasher „The Prow“ ist offenbar inzwischen unkaputtbar in der Setlist eingebettet (Floyds „Astronomy Domine“ sowieso) und natürlich ist auch das starke letzte Werk „The Wake“ mit insgesamt vier Stücken vertreten.

Die Band ist wunderbar aufeinander eingespielt, der Sound wuchtig und transparent. Der letzte Funke kann dennoch nicht überspringen, was für mich hauptächlich an der erwähnten Unsitte der Fadeouts liegt. Im Laufe des Konzerts legt man zwischen den Songs schließlich auch keine Schweigeminute ein. VOIVOD-Fans machen hier dennoch fast alles richtig, Einsteiger greifen eher zum 2011er „Warriors Of Ice“ mit seiner etwas eklektischeren Setlist.

 

Patrick Müller vergibt 7,5 von 10 Punkten