VIVALDI METAL PROJECT – EPICLASSICA

VIVALDI METAL PROJECT

Titel: EPICLASSICA

Label: EIGENVERTRIEB

Spieldauer: ca. 95 Minuten

VÖ: 22. Februar 2022

Das VIVALDI METAL PROJECT ist ein Symphonic Metal Act, erdacht, konzipiert und produziert vom italienischen Keyboarder, Komponisten und Produzenten Mistheria (Bruce Dickinson, RoyZ, Rob Rock, Mark Boals, Artlantica, Tower of Babel). Das neue Doppelalbum “EpiClassica“ beinhaltet 18 Tracks und das immense Talent der über 200 beteiligten Musiker, darunter Solisten, Chöre, Orchester und renommierte Künstler aus dem Metalbereich.

Die beindruckende Liste der Beteiligten sprengt eigentlich bereits den Rahmen eines Reviews: Mike Portnoy (Ex-Dream Theater, Transatlantic, Sons Of Apollo), Rob Rock, Jeff Scott Soto, Mike Terrana, Mark Boals, Henning Basse, Dirk Verbeuren (Megadeth), Anders Johansson (Manowar), Rolf Pilve (Stratovarius), Gerit Lamm/Aeva Maurelle (Xandria), Steve Di Giorgio (Testament), Coen Janssen (Epica), Jennifer Batten, Joe Stump (Alcatrazz), Nick Z Marino (Y. Malmsteen), Allan Sorensen (Pretty Maids), Chris Caffery (Savatage), Mark Cross (ex-Firewind/Scorpions), Joel Hoekstra (Whitesnake), Roy Z (Bruce Dickinson), Elina Siirala (Leaves‘ Eyes), Fabio D’Amore (Serenity), Giacomo Voli/Roberto De Micheli (Rhapsody of Fire), Felipe Andreoli (Angra), David Folchitto (Fleshgod Apocalypse), Bob Katsionis (Firewind), Henrik Klingenberg (Sonata Arctica), Zoe Marie Federoff (Catalyst Crime), Caterina Nix (Chaos Magic, Nasson) und Angel Wolf-Black (SheWolf).

Die achtzehn Tracks beruhen dabei auf den klassischen Themen der ausgewählten Stücke und bestehen zu großen Teilen aus Originalmaterial der Meisterwerke von A. Vivaldi, F. Chopin, J. S. Bach, F. Schubert, J. Brahms, F. Liszt, C. Saint-Saens, A. Dvořák, L. v. Beethoven und W. A. Mozart, auf denen sie basieren. Diese bekommen von den beteiligten Musikern frische Arrangements, neue Lyrics und einen passenden Titel verpasst. Die Texte handeln von den verschiedenen, extremen emotionalen Zuständen und Erfahrungen des Menschen zwischen Freude und Leid, Furcht und Mut, Stärke und Schwäche.

Die eigentliche Leistung dieses Mammutprojekts besteht also in der Zusammensetzung und Koordination der vielen Beteiligten, denn die Musik gibt es im Grunde ja bereits. Und trotzdem sind die Künstler und Komponisten, welche die Arrangements entwickelt haben, die gar nicht mal so heimlichen Stars der Scheibe, wenn es ihnen gelingt, aus der klassischen Vorlage einen packenden, eigenständigen Metalsong zu machen.

So verwandeln beispielsweise Frank Caruso und Jeff Scott Soto Dvorak´s 9. Sinfonie „Aus der neuen Welt?“ in den mitreißenden Track `Tears To Splendor`, bei dem zudem keine Geringeren als Steve di Giorgio und Mike Portnoy Bass und Drums übernehmen. Ebenso gelingt es dem griechischen Gitarristen und Arrangeur Yannis Androulakakis aus der „Ungarischen Rhapsodie Nr. 2“ (Liszt) Rhapsody of Fire -Fronter Giacomo Voli den pfeilschnellen Power-Metal-Song `Never Ashes Again` auf den Leib zu schneidern.

Grandios ebenfalls das unter anderem von Rob Rock, Joel Hoekstra und Mike Terrana dargebotene `Hymn Of Life`, welches auf der 40. Sinfonie (Mozart) basiert und das die erste CD beschließende `Revolutionary Odyssey` (Chopin).

CD 2 beginnt fulminant mit dem Mozart´s „Türkischer Marsch“ nachempfundenen `Alight`, das von Chiara Tricarico (Moonlight Haze) und Zaher Zorgati (Myrath) gekonnt interpretiert wird. Das wunderschöne `Evolution` verwandelt die Pavane, Op. 50, von Gabriel Fauré in einen fulminanten Opera Metal Knaller.

Die wahren Glanzlichter setzen für mich allerdings wie gesagt die Akteure, welche einen komplett neuen, eigenständigen Metalsong kreieren und von solchen Momenten gibt es zu insgesamt wenige. Ein eben solcher wird aus Bach´s Präludium in C-Dur (`The Eye Of The Guardian`). Andere Stücke wirken überladen, übertrieben und zu nah am Original.

Fazit: resultierend aus der Komplexität und Besonderheit dieses Mammutwerkes fällt eine abschließende, musikalische Bewertung schwer. Das Reinhören in „EpiClassica“ sei allen Symphonic Metal Fans jedoch unbedingt ans Herz gelegt.

Michael Gaspar vergibt keine Bewertung