VIRTUAL SYMMETRY
Titel: EXOVERSE
Label: EIGENPRODUKTION / SELBSTVERTRIEB
Spieldauer: 75:21 Minuten
Hier scheint einiges an privatem Geld in die Verwirklichung musikalischer Träume zu fließen: dieses nach „Message From Eternity“ (2016) in jeder Hinsicht (Spielzeit!) opulente zweite Album der eidgenössisch-italienischen Band wurde nicht nur in Peter Gabriels Studio in Bath (!) aufgenommen, mit Tom S. Englund („Exodus“) oder Jordan Rudess („Entropia“) hat man auch gleich einige illustre Gäste ins Boot geholt. Die Kollaborationen mit den beiden Granden wurden auch gleich als Singles ausgekoppelt und mit professionellen Videoclips versehen. Zudem sind auch das Artwork sowie die Aufmachung der physischen Releases vom Feinsten – nicht schlecht, Herr Specht. Aber stimmt auch die Qualität? Nun, wer 90er Jahre Prog Metal und dabei insbesondere Shadow Gallery, Ayreon, Threshold und Symphony X vergöttert, kommt hier definitiv auf seine Kosten. Marco Pastorino orientiert sich mit seinem theatralischen Gesang hörbar an Russell Allen und Damian Wilson, kann deren souveräne Stimmkontrolle jedoch gerade im fortgeschrittenen Härtebereich nicht ganz erreichen (und auch seinen Akzent nicht letztgültig übertünchen). „Exodus“ wurde Englund zudem hörbar auf den Leib geschneidert und erinnert an die Evergrey der 00er-Jahre. Dieser Umstand zeigt die ganze Professionalität der Band auf, auch die ausgewogen inszenierten Stimmungen des Albums, inklusive der ausladenden Instrumentalparts, zeugen davon. Dennoch ist „Exoverse“ (der Titeltrack ist eine dreiundzwanzigminütige, gelungene Metal-Operette – „Divine Wings Of Tragedy“ läßt grüßen) kein großer Wurf geworden, dafür schmiegt es sich dann doch zu bieder an die Vorbilder an und wuchert an der einen oder anderen Stelle mit gar zu pathetischem Bombast. Nichtsdestotrotz sollten alle Fans von vor musicalhafter Theatralität strotzendem Prog Metal VIRTUAL SYMMETRY eine echte Chance geben. https://www.facebook.com/VirtualSymmetryOfficial/
Patrick Müller vergibt 7,5 von 10 Punkten