VIOLET BLEND
Titel: DEMONS
Label: ECLIPSE RECORDS
Spieldauer: 39:55 Minuten
VÖ: 01. April 2022
Die italienische Alternative Metalband VIOLET BLEND wurde 2014 von Sängerin und Pianistin Giada Celeste Chelli in Florenz gegründet. Das talentierte und bereits vorher befreundete, musikalische Quartett wird vervollständigt durch Drummer Michel Agostini, Ferruccio Baroni (Bass) und Daniele Cristellon (Gitarre).
Nach der im Gründungsjahr veröffentlichten EP “Venus“ und dem Debüt “White Mask“ (2018) erscheint nun weitere vier Jahre später der Nachfolger “Demons“, der mit dem kurzen, flotter Kracher `Rock DJ` atemberaubend startet.
Im Folgenden liefern VIOLET BLEND zwölf weitere solide Rocksongs mit mal mehr mal weniger hartem Riffing , aber auch einige ruhig-balladeske Stücken irgendwo zwischen modernem Alternative/Crossover, Skunk Anansie, Garbage und Gianna Nannini ab.
Dabei werden ernste Themen und kritische Ansätze/Aussagen in kraftvolle, teilweise ironische Kompositionen und Texte verpackt. So handeln `He Said He Was Pregnant` und das grandiose `Smell Like The Hospitals` mit seinem Wechsel aus schnellen (Gitarren-) und langsamen (Piano-) Passagen und seinem rhythmischen Hit-Refrain von schwerwiegenden Beziehungsproblemen.
Weitere Themen der teils launigen Songs mit weitreichendem Hintergrund sind unter anderen Alkoholismus (`I´m Only Happy When I´m Drunk`) und Umweltschutz/Klimawandel (`Earth`). Andere Stücke beschäftigen sich mit geheimnisvoll-mystischen Themen, darunter die beiden intensiven Vorabauskopplungen `Among These Fools` mit den japanischen Oni-Dämonen und `Need` mit der altgriechischen Medusa.
Ein weiteres interessantes Detail: jeder der dreizehn “Demons” wird durch eine der dreizehn (griechischen, chinesischen, aztekischen, keltischen, afrikanischen, etc.) Dämonenmasken des violetten Cover-Artworks symbolisiert.
Bleiben noch die drei sehr unterschiedlichen in italienischer Sprache dargebotenen Tracks zu erwähnen. Das grandiose, rockige “Verdi-Cover” `La Donna Mobile`, dessen Original man hierzulande vor allem aus der Pizzawerbung kennt, und dessen Umsetzung trotz Frontfrau an die Landsleute und Senkrechtstarter von Manneskin erinnert.
Hinzu kommen zwei weitere Eigenkompositionen: zum einen die eher unspektakuläre Ballade `Muoio in un Bicchiere` und zum anderen der Volltreffer, Ohrwurm und perfekte Abschluss eines guten Drehers mit begnadeter Sängerin und größtenteils starken Songs: `In Mezzo ai Folli`.
Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten