VERITAS
Titel: THREADS OF FATALITY
Label: VERITAS ROCKS / US-IMPORT
Spieldauer: 47:21 Minuten
Es ist schon erstaunlich, bei welchen Bands Mark Zonder mitunter seine Finger im Spiel hat (etwa Witnesses). Im Falle dieser erst 2017 im beschaulichen Kansas gegründeten Zusammenrottung offenbar recht erfahrener Musiker macht es jedoch absolut Sinn, den ehemaligen Warlord- und Fates Warning-Kempen einzuspannen. VERITAS klingen tatsächlich wie eine düstere Version neuerer Fates Warning (nicht zufällig auch ein Songtitel auf „Threads Of Fatality“), negieren jedoch deren Prog-Anteil und mischen stattdessen obskureren US-Power Metal, wie ihn etwa Jacobs Dream oder Kingscrossing zelebrierten, bei („Starlight“). Die Eleganz und Klasse von Matheos & Co. erreicht man dabei selbstverständlich nicht. Sänger Denny Anthony (Signs Of Reign) orientiert sich dennoch hörbar an Ray Alder („Morbid Stale“ oder „Say Goodbye“), aber auch an dem jungen Buddy Lackey („Fates Warning“, das wie „Moments Of The Day“ ironischerweise auch eher an Psychotic Waltz zu „Mosquito“-Zeiten erinnert). An einen Longtrack wagt man sich bislang nicht heran, das Gros der Songs kratzt nicht einmal an der vier Minuten-Grenze. Durch diesen Umstand will auf „Threads…“ kein rechter Fluss einsetzen, das Album wirkt mit seinen dreizehn Songs etwas rastlos – diesbezüglich muss die Band noch lernen, Songideen letztgültig zu entwickeln, zumal im letzten Albumdrittel trotz des starken Bangers „Masquerade“ die eine oder andere Idee nicht zünden mag. US Metal-Fanatiker dürfen auf die Note einen Punkt aufschlagen und sich „Threads Of Fatality“ ab sofort als einen in 15 bis 20 Jahren sicher hoch gehandelten Geheimtipp ins Regal stellen.
Patrick Müller vergibt 7 von 10 Punkten