VERIKALPA – TUOMIO

VERIKALPA

Titel: TUOMIO

Label: ROCKSHOTS RECORDS

Spieldauer: 56:00 Minuten

VÖ: 19. April 2024

Die finnische Extreme Folk Armada VERIKALPA ist zurück und präsentiert ihren neuen Dreher “Tuomio“, den mittlerweile vierten der seit 2006 andauernden Bandgeschichte. Dass sämtliche Albumtitel mit einem „T“ beginnen, ist sicherlich kein Zufall, mit einer gescheiten Erklärung kann ich aber leider momentan auch nicht dienen.

Der Sechser aus Oulo bezeichnet die neue zurecht als seine eingängigste, aber immer noch aggressive Scheibe. Pfeilschnelle Gitarren und Schlagzeugarbeit mischen sich mit majestätischen Melodien, den aggressiven Vocals von Jani Ikonen und finnischer Folklore.

Während beispielsweise die Kollegen von Korpiklaani oder Trollfest eher verspielt und fröhlich an die Sache herangehen, machen VERIKALPA eine Art Melodic Folk Death mit Blastbeats und tiefen, bedrohlichen Vocals.

Die Gemeinsamkeiten der genannten Bands erschöpfen sich darin, dass die harten, schnellen Songs den Einsatz traditioneller Folkinstrumente wie Fidel und Quetschkommode und durchweg finnische Texte beinhalten, die vom Trinken, Feiern und Kämpfen handeln.

Blackened Folk Songs wie der ausgekoppelte Opener `Arvon Tuomari´`Tulimerten Taa´ oder das fast schon brutale `Hakkaa Hakkaa´ mit ihren wuchtig sägenden Gitarren und Blastbeat-Gemetzel verbunden mit allerhand Folk Bimbes weisen den Weg. Angeschwärzt deshalb, weil die heiseren Vocals des Frontmanns oftmals mehr fiesem Black Metal Gekeife denn ernstzunehmenden Death Growls nahekommen.

Diese Alestorm meets Turisas meets Death Metal Mischung macht auf Sicht durchaus Spaß, wobei das Ausmaß der Eingängigkeit, das Tempo und der Härtegrad allerdings kaum variieren. Da auch die Vocals nicht mehr Abwechslung bieten, wird das Ganze auf die Dauer dann doch etwas gleichförmig und eintönig oder ich brauche einfach mehr von den „rivers of beer and weird Northern liquors“, die im Infotext Erwähnung finden.

Einer scheinbar gerade immer mehr in Mode kommenden Verfahrensweise folgend schließen VERIKALPA ihr solides, in Teilen mitreißendes, aber auf Albumlänge ein wenig anstrengendes sowie abwechslungs- und spannungsarmes Langeisen mit dem Titelsong ab.

Michael Gaspar vergibt 6,5 von 10 Punkten