VENUS – TWO-O-ONE-9

VENUS

Titel: TWO-0-ONE-9

Label: RNC Music

Spieldauer: 51:06 Minuten

VÖ: 05. Mai 2023

Zuerst einmal, bitte nicht wundern, die Promo ist tatsächlich erst vor ein paar Tagen bei uns eingeflogen. Das Thema ist aber, zumindest finde ich, so spannend, das darf dann doch nicht ignoriert werden.

Unter den Gottheiten des alten Rom ist Venus sicher eine der prominentesten. Die Schaumgeborene, Tochter des Jupiter, war zuständig, unter anderem für die Liebe. Es ist schon fast erstaunlich, dass gerade sie den Namen leihen darf für ein schwermetallisches Projekt. Genau genommen hat sich Giusy Minervino den Namen ausgeborgt, eine Sängerin aus dem süditalienischen Benevento, einem Städtchen in den Bergen unweit von Neapel. Mit zehn Jahren hat sie begonnen Klavier zu studieren, später hat sie sich dem Studium klassischen Gesangs gewidmet.

Aber sie hatte auch eine zweite Liebe, Hard Rock und Heavy Metal. Deep Purple, Iron Maiden, Metallica. Und dieser Liebe widmet sich sich auf diesem Album unter dem Namen VENUS und einem recht eigenwilligen Bühnenoutfit.

Die klassische Musik grüßt zumindest im Ansatz in der passenden ´Ouverture´. Eine gelungene Einleitung, die ein wenig Erwartungen weckt. Das hier könnte was werden. Und mit dem thrashigen ´My Evil Side´ wird auch abgeliefert. Nein, VENUS ist keine Trällerelse. Sie kommt mit einer sehr angenehm sonoren Stimme. Sie quält nicht mit gewolltem Operngesang, läßt vielmehr ihre natürliche Stimme wirken.

Natürlich hat sie das nicht allein gemacht. Unterstützung hatte sie durch Marco D’Andrea, der mit ihr die Songs geschrieben und produziert hat. Und mit seinen Bandkollegen von Planethard hat er auch die Instrumente eingespielt. Man kann hören, da haben sich die richtigen Partner gefunden. Deren Sänger Alberto Zampolli hat sie auch im Duett ´Stop Kill The Earth´ verstärkt.

Einst haben sich die antiken Gottheiten auf der Welt bewegt wie Du und ich. Haben sich ins tägliche Leben eingemischt. Haben genauso gelebt und geliebt, wie wir Menschen. So ist es also kein Wunder, dass die Lieder dieser Göttin, und mindestens stimmlich steht ihr diese Bezeichnung sicher zu, sich auch um das alltägliche Leben drehen. VENUS lebt heute, liebt heute. ´In A Perfect World´ sicher nicht, das haben Götter und vor allem wir Menschen schon lang verdummbeutelt. Aber ein Song ein ´Stop Kill The Earth´ müsste eigentlich zum Abspann jeder Natur- und Tierdoku gespielt werden.

Mario Wolski vergibt 7,5 von 10 Punkten