VELVET VIPER
Titel: NOTHING COMPARES TO METAL
Label: Massacre Records
Spieldauer: 65:48 Minuten
VÖ: 21. Juli 2023
Vor zwei Jahren (2021) veröffentlichten VELVET VIPER ihr Album “Cosmic Healer”, was für mich damals die erste Berührung mit der Kultband von Jutta und Holger war, die heute wie damals alle Songs gemeinsam komponieren. Eine weitere Besonderheit von VELVET VIPER ist, dass sie in der gleichen Besetzung agieren und das seit Jahren. Das spricht für Harmonie unter den Bandmitgliedern und sorgt unterm Strich für richtig gute Mucke. Neben Rockröhre Jutta Weinhold und Gitarrist Holger Marx sorgen Bassist Johannes Horas Möllers und Schlagzeuger Micha Fromm für den unverkennbaren Old School Metal Sound von VELVET VIPER!
Zwei Jahre nach “Cosmic Healer” und etlichen Touren kommt das Quartett mit einem neuen Album und frischen weiteren Showdates (die sie auch wieder nach Mannheim in den 7er führt). Wir legen heute unseren Fokus auf die neue Platte “Nothing Compares To Metal”, die als Vinyl, CD und in digitaler Version erscheinen wird. Die CD-Ausgabe hat dabei eine Spielzeit von knapp 66, das Vinyl von 49 Minuten, was daran liegt, dass auf der CD elf und auf der Platte acht Lieder sind – aus Platzgründen. Schade für alle Vinyl Fans ist die Tatsache, dass VELVET VIPER zum ersten Mal einen Song mit deutschem Text aufgenommen haben, der leider nur auf CD und in der digitalen Variante enthalten ist – was wiederum für CD-Fans und Streamer toll ist – aber vielleicht habt ihr ja Bock auf beide Formate.
Für Mixing und Mastering konnten VELVET VIPER Michael Ehré (B-Castle Studio) gewinnen, das schicke Cover-Design stammt von Roland Heckmann und das Bild der Schlange wurde von Pete Linforth zur Verfügung gestellt (auf Pixabay).
Die Band möchte mit “Nothing Compares To Metal” ihr Konzept mit Texten über klassische, poetische und mythische Themen fortführen und Musik kreieren, welche die Mentalität und die kreative Freiheit der Band widerspiegelt, denn die Welt braucht Originale, keine Kopien.
´Nothing Compares To Metal´ legt direkt mit los und ist eine starker Song, der auch gerne als Wacken-Hymne dienen könnte. Lyrisch ist er ein Appell, friedlich miteinander umzugehen und die Waffen niederzulegen. Achtung Fraktion “Oh-Oh-Oh”, ihr werdet die Eröffnung von ´Invisible Danger´ lieben und das Lied erst recht, wenn ihr auf knackige Gitarrenkunst steht, die auch ein Trademark von VELVET VIPER ist. In die nordische Mythologie tauchen wir während dem stampfenden ´Urd Wardande Skula´ ein, in ´Blood On The Moon´ wird es düster, denn es geht um den Fluch des Werwolfs. Mir würden die “Heja eja, heja eja” Passagen besser gefallen, wenn es stattdessen Wolfsgeheul gäbe. Mit ´Speak Truth To Power´ kommt ein abwechslungsreicher, lyrisch interessanter Song, bei dem der Refrain besonders eingängig ist und sich im Ohr einnistet. Für alle Power Metaller haben VELVET VIPER mit ´Sorcerer’s Apprentice´ einen kraftvollen Track auf das Album gepackt, also wärmt eure Fäuste auf um sie in die Lüfte zu werfen und bereitet euch auf heftige Drums und ein fettes Solo vor! Leider nicht auf Vinyl ist das kraftvoll-hymnische ´Heroic Hearts´, dafür dürfen sich Freunde der 12” Scheibe auf ´Rise From The Fallen´ freuen und auf den Banger ´The 4th Part´, der gleichzeitig der finale Song der Vinyl Version ist. In ´New World Child´ lassen es VELVET VIPER nochmal richtig knacken und Old School Metal Vibes zucken durch den Raum – die Gitarrenarbeit von Holger Marx ist brutal stark und das über die ganze Strecke des Albums! So, ein Lied fehlt noch und das ist ´Es kommt die Zeit´, der erste Song mit deutschem Text. Ist es ungewohnt, die Band so zu hören? Definitiv. Ist der Song druckvoll? Manchmal. Ist es eine Ballade? Jein! Wisst ihr was, mir gefällt er, ich finde die Botschaft und die Emotion, die in Juttas Gesang steckt, richtig gut – aber VV auf Englisch ist mir lieber.
Auf “Nothing Compares To Metal” tummeln sich Hymnen, allen voran der Titelsong ´Nothing Compares To Metal´, kraftvoll stampfende Songs und auch Balladen. Über 66 Minuten liefern VELVET VIPER jede Menge Abwechslung, bieten kräftige Bässe, griffige Riffs und natürlich Juttas einmalige Stimme. Mit dem deutschen Song hat das Quartett ein cooles Experiment gewagt, vielleicht baut man in Zukunft öfter einen deutschen Metalsong ein, aber alles andere wieder auf englisch singen, bitte. Ansonsten habe ich nichts zu kritisieren – mit Ausnahme bei ´Blood On The Moon´. Mir gefällt “Nothing Compares To Metal” richtig gut, auch besser als der Vorgänger, da es sich “metallischer” anhört und mehr Songs hat, die mir im Kopf bleiben und die ich den Tag über auch mal auf den Lippen habe! Guter Job, VELVET VIPER!
P.S.
Holt euch einfach CD und Vinyl, es lohnt sich!
Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten