VARIOUS ARTISTS – KILLED BY DEAF – A PUNK TRIBUTE TO MOTÖRHEAD

VARIOUS ARTISTS

Titel: KILLED BY DEAF - A PUNK TRIBUTE TO MOTÖRHEAD

Label: BMG/Warner

Spieldauer: 45:35 Minuten

VÖ: 31. Oktober 2025

„Ich habe mich in der Punk Szene immer wohler gefühlt als im Heavy Metal. Wenn man mal außer Acht lässt, was man über MOTÖRHEAD sieht und weiß, und sich einfach die Musik anhört, dann sind wir eine Punkband.“ – Lemmy Kilmister (R.I.P.)

Diese Aussage trifft den Nagel auf den Kopf, kann ich das mit meiner persönlichen musikalischen Evolution doch bestens untermalen. Seit circa 25 Jahren gehören MOTÖRHEAD zu der wohl beständigsten Konstante in meinem Leben. Im pubertären Alter zeitweise stark dem Punk zugeneigt, stand das Trio Infernale bereits damals auf der persönlichen Spitzenliste; gemeinsam mit den legendären Ramones, deren Version des gleichnamigen MOTÖRHEAD Gassenhauers leider fehlt. Als ich kurz darauf einen Sinneswandel zum Heavy Metal Enthusiasten vollzog, teilten sie sich diesen Platz fortan mit Running Wild. Daran hat sich bis heute nichts geändert…

Hätte man „Killed By Deaf – A Punk Tribute To MOTÖRHEAD“ vor 20 Jahren auf die Menschheit losgelassen – es war eben jene Punkphase mit 14/15 – wäre ich wahrscheinlich jeden Freitagabend mit meinem zerkratzen Sony Ghettoblaster zum Mainzer Punkertreff am Rheinufer gefahren und hätte den Kameraden mit Iro und zerzaustem Straßenhund das Teil so lange vorgespielt, bis sie mir wutentbrannt ihre Oettinger Flaschen hinter meinen (noch) grünen Ohren zerschlagen. Denn hier erweisen neben Pionieren der ersten Stunde wie ANTI-NOWHERE LEAGUE (´Born To Raise Hell´), FEAR (´The Chase Is Better Than The Catch´) und GBH (´Bomber´) auch spätere Acts vom Kaliber PENNYWISE (´Ace Of Spades´), RANCID (´Sex & Death´) und LAGWAGON (´Rock’n’Roll´) dem Chef ihren Tribut. Besonders hervorheben möchte ich jedoch die Neuaufnahme von „The Hammer“, der sich die New Yorker THE CASUALTIES annahmen, einer meiner ewigen Favoriten aus diesem Spektrum. Dem räudigen Original – eigentlich geradezu maßgeschneidert für die kultigen Streetpunks – wurde hier noch eine extra Schippe Rotz draufgelegt. Zum Schluss gibt’s als Schmankerl noch eine unveröffentlichte Kollaboration von Lemmy und den legendären, britischen Urzeitpunks THE DAMNED aus dem Jahre 2002, als sie sich für eine Neuaufnahme ihres Debütklassikers „Neat, Neat, Neat“ zusammenfanden. Interessant auch die Linernotes im Booklet von Cameron Mouat, worin er die besondere Beziehung von Lemmy zum Punk detailliert erläutert.

MOTÖRHEAD waren Punk Rock. MOTÖRHEAD waren Metal. Aber MOTÖRHEAD waren, sind und werden immer ganz besonders eines bleiben: Rock’n‘Roll. Laut. Fies. Dreckig. Doch immer ehrlich und kompromisslos. Auf diesem Sampler finden sich beide Welten bei ihrem größten gemeinsamen Nenner mit einem lauten Knall wieder. Einer der besten und geschmackvollsten Tributsampler der letzten Jahre!

Marius Gindra vergibt keine Bewertung