VANISHING POINT- DEAD ELYSIUM

VANISHING POINT

Titel: DEAD ELYSIUM

Label: AFM Records

Spieldauer: 59:37 Minuten

Nach sechs Jahren Abstinenz erscheint dieser Tage das sechste Album der Australier. VANISHING POINT bieten mit ihrem progressiven, melodisch-orchestralen Bombast-Metal von allem etwas und bereits der Titeltrack und Titelgeber von “Dead Elysium“ lässt aufhorchen. Die Rhythmus-Gitarre schreddert als sei sie von Fear Factory, während ausdrucksstarke, hochmelodische und vor allem hochklassige Vocals über die extrem gut gelungene, leicht progig aber eingängig angelegte Strophe schweben. Ein geiler Solopart, vernünftig eingesetzte Keyboards. Fazit: FETT! Und das ist erst Track Nummer eins.

Mein nächstes Highlight ist ‘Salvus‘, mit seiner Hard rockigen Gesangslinie von Silvio Massaro und den Keyboarduntermalungen extrem stimmungsvoll und irgendwie hoffnungsfroh. Dazu wird der Mid-Tempo Track von druckvollen Gitarren mehr als ordentlich unterstützt. Das folgende ‘The Fall’ hat das Zeug mit seiner Eingängigkeit ein echter Klassiker zu werden. Vielschichtig und sich immer weiter steigernd entwickelt sich der Song zu einer wahrhaften Hymne. Überhaupt ist Vielschichtigkeit das Markenzeichen des Albums.  Wie auch zum Beispiel, beim völlig anders gelagerten aber ebenfalls überzeugenden ‘Shadow World‘, das zwar mit Breaks und wiederstreitenden Gitarren durchzogen ist, aber dennoch eine große Melodie mitbringt. Auch ‘Free‘ könnte für den ein oder anderen Melodic-Freak wahrscheinlich schon zu proglastig sein, weist aber dennoch spannende Melodiebögen und eine Mords-Gesangsleistung auf, anstatt sich wie so oft, in sinnlosen Dudeleien zu verlieren. Das powerful-hymnische ‘The Ocean‘, das natürlich auch etwas vertrackt oder besser „multi-layered“ ist, beendet die Scheibe mit überreichlich Dynamik. Ebenfalls ein sehr starker Song.

Eigentlich könnte ich fast jeden, der insgesamt zehn Songs, so beschreiben aber machen wir es kurz. “Dead Elysium“ ist extrem variantenreich, voller ausgefeilter Arrangements, die als Lehrstunde für zahllose Melodic Metaller gelten können und besitzt die nötige Portion Härte, um auch Headbangern Spaß zu machen. Vielleicht ist das Material manchmal zu stark im Prog angesiedelt, um massenkompatibel zu sein aber viel besser kann man diese Art von Musik wohl nicht spielen.

Sven Bernhardt vergibt 8 von 10 Punkten