VANIR – EPITOME

VANIR

Titel: EPITOME

Label: MIGHTY MUSIC

Spieldauer: 44:55 Minuten

VÖ: 16. Februar 2024

Die dänischen Melodic Death Metaller VANIR sind seit nunmehr über zehn Jahren gemeinsam aktiv und enthüllen ihren siebten Longplayer “Epitome”. Thema des aktuellen Silberlings ist Dänemark im Mittelalter im Allgemeinen und der dortige Kampf um Macht und Thron im Besonderen, wobei auch zwei Renaissance-Themen gestreift werden.

Schauen wir uns, bevor wir zum Musikalischen kommen, die inhaltliche Unterfütterung anhand der drei Vorabsingles mal genauer an. Die erste Auskopplung und gleichzeitig der Albumopener `Twisting The Knife´ handelt vom „Stockholmer Blutbad“, einer Serie von Exekutionen im November 1520, mit der König Christian II. unliebsame Gegner und vermeintliche Ketzer aus dem Weg räumte, während `Fall Of Arkona´ die vierwöchige Belagerung der dortigen Tempelburg behandelt. Das epische `One Man Army´ über Kraft, Ehre und Mut rundet das Package der vorab veröffentlichten Songs ab.

Der Sechser bietet eingängigen, melodischen Death Metal mit “gemäßigten” Growls, doppelter Gitarrenpower und einer Menge Synthies. Amon Amarth meets Arch Enemy meets In Flames könnte man wohl sagen. In den überwiegenden guten bis sehr guten Momenten paaren sich schicken Gesangsmelodien mit beinahe Amott´schen Gitarrenleads und den ausladenden Keyboards und fügen sich zu hymnisch-packenden Melo Death Kompositionen mit hohem Unterhaltungswert und historischem Background zusammen.

Neben den genannten Songs trifft dieses Qualitätsmerkmal besonders auf das hymnische `Wood Iron And Will´, das grandiose `Sorthe Grethe´, welche von der “Black Greta” handelt, einer Königin, die im Konflikt zwischen Krone und Erzbischof ebenfalls viele Todesopfer in Kauf nahm, das treibende `Call To Arms´ sowie das abschließende `Kings Will Fall´.

Manchmal treten zu dem beschriebenen Sound auch noch leichte Epic/Viking Vibes hinzu, die den Stücken noch mehr Tiefe verleihen, eine weitere Facette hinzufügen und für mehr Atmosphäre sorgen. Insgesamt keine überragende, aber eine unterhaltsame und auf durchgehend hohem Niveau angesiedelte Scheibe für Fans der genannten Bands und Genres.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten