ULCERATE
Titel: CUTTING THE THROAT OF GOD
Label: DEBEMUR MORTI PRODUCTIONS
Spieldauer: 57:46 Minuten
VÖ: 14. Juni 2024
Seit mehr als zwei Jahrzehnten existieren bereits die Neuseeländer von ULCERATE. Mit „Cutting the Throat of God“ erscheint ihr siebter Longplayer bei Debemur Morti Productions.
Abermals findet der Hörer eine durchweg anspruchsvolle und hochintensive Mischung aus wendigem, dissonantem Death Metal, der gespickt ist mit großartigen Riffings, verachtendem Gegrowle, leisen Soundtupfern und einem fast unmenschlichem Schlagzeugspiel. Auch wenn ULCERATE sperrig und nicht immer straight komponieren, finden sich vielerlei Zugangspunkte zu ihrem sehr eigenartigen und absolut spannenden Klanguniversum. Auch wenn man hier durchaus auf Tech Death Metal trifft, ist ULCERATEs Musik durchzogen von hoher Emotionalität. Hass, Verzweiflung, Trauer, Wut – negative Konnotationen, die sich vollends in das Gesamtklangbild dieser Komplexmaschinerie einbetten. Hier ist nichts schön und dennoch strahlt die Musik eine solche majestätische Macht und Energie aus. Jeder Durchlauf erlaubt das Entdecken neuer Facetten und der Kosmos ihrer Musik erschließt sich stückweise und nachhaltig. Auch ULCERATE sind keine Hitband, hier steht das Album als Gesamtkunstwerk im Vordergrund. Diese Musik muss man sich erarbeiten und möglicherweise bleibt sie einem versperrt. Doch hat man sie verstanden bleiben ULCERATE wie eine Sucht um Hörzentrum des Hörers Hirn verankert.
„Cutting the Throat of God“ ist ein opulentes, brutales und komplexes Stück Death Metal ähnlich wie die neue Vitriol. Dynamisch und brutal, dunkel, dicht und sperrig. Und dennoch eines der stärksten Alben in diesem bereits sehr beachtlichen Musikjahr 2024. Vielleicht nicht ganz so stark wie das Opus magnum Vermis aber sehr nahe dran. Und der Albumtitel gewinnt mit Sicherheit den Blasphemie-Preis des Jahres.
Ingo Holzhäuser vergibt 9,5 von 10 Punkten