UADA
Titel: CREPUSCULE NATURA
Label: EISENWALD TONSCHMIEDE
Spieldauer: 41:46 Minuten
VÖ: 08. September 2023
Es war in der Tat ein Paukenschlag als UADA 2016 ihr Debütalbum Devoid of Light veröffentlichten. Aus der Band Ceremonial Castings entflohen, schickte sich Jake Superchi an eine eigenständige Band zu kreieren. Melodien, Blastbeats und teilweise heulender Kreischgesang – ein durchweg innovatives Album, dem ein noch stärkeres Cult of a dying Light im Jahre 2018 folgte. Auch wenn Djinn vor drei Jahren eine größere Klangvielfalt hin zum klassischen Heavy Metal mit anbot, war die Scheibe im Vergleich zu den beiden Vorgängern doch unterlegen. Nun liegt „Crepuscule Nature“ vor, ein 42-minütiger Ritt durch die Natur von Oregon, dem Heimatstaat der Band.
UADA nutzen ihr auf den ersten drei Scheiben erarbeitetes Klangspektrum voll aus. Melodischer aber auch durchweg schneller Black Metal, klassische Heavy Metal Einflüsse sowie tupferweise Indierock und Gothic Elemente. Der Sound ist organischer als auf Djinn und ist näher am Debut sprich archaisch und roh. Die Blastbeats sind mächtig, kommen leicht dumpf daher und wirken weniger modern als noch zuletzt. Jake Superchi malträtiert seine keifende Stimme, allerdings verzichtet er weitestgehend auf die heulenden Wolfslaute, die er noch auf früheren Alben immer parat hatte. Im Tieftönerbereich vernehme ich einen grollenden Bass und die Gitarren sind schneidend, speedig also bandtypisch flitzeflink und melodisch ausgelegt.
Das Album ist wieder mächtig, streckenweise majestätisch und bedrohlich. ‚The Dark (Winter)‘ ist herausragend, episch, trümmert alles weg. Ähnlich ist auch der Abschlusstrack ‚Through the Wax and through the Wane‘ gestrickt. Das Hauptriff fräst sich so herrlich bedrohlich in die Hirnrinde. Melancholisch, ja traurig und verzweifelt aber immer noch mit einem Funken Hoffnung.
Starke Scheibe, wenngleich die beiden ersten für mich nicht erreicht werden. Kommt etwas schneller als die Djinn zum Schuss, benötigt dennoch ein paar Durchläufe um in der Tiefe wirken zu können. Im Ansatz dennoch back to the roots was ich überaus begrüßenswert finde.
Ingo Holzhäuser vergibt 8 von 10 Punkten