TYTUS
Titel: RISES
Label: Independent
Spieldauer: 49:12 Minuten
VÖ: 22. April 2024
Ich liebe Überraschungen. Hier ist es nicht die Überraschung, dass mir „Rises“ gefällt. Eher ist es der Fakt, dass vor dem 2019er „Rain After Drought“ schon ein Album erschien. Damit wir nicht dumm sterben, und weil gerade das Interesse an der Band da ist, haben die Jungs aus Triest das Debüt aus 2016 als Remaster in unsere Briefkästen gehoben.
Wie sympathisch die Jungs sind, zeigt sich an folgendem Erlebnis. Im letzten September waren sie mit Night Demon in Mörlenbach-Weiher. Kurz nach meinem Geburtstag äußerte ich den Wunsch, ob sie nicht Divlije Jagodes ´Motori´ ins Set aufnehmen würden. Haben sie, war toll.
Wer TYTUS kennt, vielleicht schon live erleben durfte, etwa auf dem Iron Fest 2022, weiß was ihn erwartet. Beim Hören von „Rises“ fählt man sich versetzt ins Königreich, kurz nach dem Aufwallen der NWoBHM. Rau und ungeschliffen kommen die zehn Tracks. Mitreißend die Gitarren, die Fäuste in die Luft gereckt. Heute ist Headbangers Holyday. Hervorzuheben sind vielleicht die ungekünstelten, echt rüberkommenden Maidenesken Momente, vor allem die zweistimmigen Leads gehen gut rein.
Nach den ganzen Metalhymnen „tanzt“ der Albumcloser ein wenig aus der Reihe. ´Blues On The Verge Of Apocalypse´ ist ein ruhiges Instrumental, das auf akustischer Gitarre und Orgel ruht. Höchst unerwartet, überraschend, wird hier ein Moment der Stille zelebriert. Wer jetzt neugierig ist, schaut einfach auf die Bandcamp-Seite von Tytus, Dort kann man sich bestens eindecken. Aber Achtung, es gibt nur 200 Exemplare.
Mario Wolski vergibt 8 von 10 Punkten