TYRANT’S CURSE aus dem nordrhein-westfälischen Mettmann sind definitiv nicht als Band zu bezeichnen, sondern bestehen einzig und allein aus dem Multiinstrumentalisten Andreas Leyer, der einigen unter euch vielleicht von den Bands Sinforce, 12 Arms oder Ignition bekannt ist.

Nun bei TYRANT’S CURSE ist Andreas nicht nur für alle Instrumentalparts zuständig, sondern auch noch für die Vocals. Bei solchen Konstellationen gehen ja bei mir grundsätzlich alle Alarmzeichen an, was sich aber nach Einfuhr des mittlerweile zweiten Solo Langeisen des Mettmanners schnell legt.

Dies liegt zum Einen daran, dass Andreas eine ausgesprochen gute Gesangsleistung hinlegt, bei dem seine Vocals durchaus in die Richtung Geoff Tate, Kiske und Dickinson tendieren – ohne die genannten allerdings komplett zu erreichen – und zum Anderen der modern arrangierte Power Metal zwar nicht hundert-prozentig meinen eigenen Geschmack trifft, aber einfach zu gut gemacht ist, um ihn zu ignorieren.

Tracks wie das im Up-Tempo Galoppel Rhythmus beginnende ‚Another Fallen Angels‘ mit seinem hymnischen Refrain, die Double Bass Hymne ‚Fall Of Icarus‘, welche mit seinem melodischen Riffing und dem prägnanten Refrain sofort ins Ohr dringt und das im melodischen Mid Tempo aus den Speakern kommende ‚Evolution Of Progeny‘ sind gelungene Beispiele, wie sich die notwendige Härte und eine gehörige Portion Melodie verbinden, um sich beim Hörer ins Langzeitgedächtnis zu fräsen.

Und auch bei den restlichen sieben Tracks gibt es keine wirklichen Stinker, lediglich das balladeske ‚What’s Left Of Me‘ vermag mich persönlich nicht wirklich zu packen.

„Modern Babylon“ ist jedenfalls eine gelungene Darbietung, wie moderner Power Metal zu klingen hat und kann als auf dreihundert Exemplare limitierte CD für 12.- € plus Porto unter www.raganroek-records.com oder als Vinyl bei Doc Gator Records geordert werden.

Ludwig Lücker vergibt 8 von 10 Punkten

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