TURIN – THE UNFORGIVING REALITY IN NOTHING

TURIN

Titel: THE UNFORGIVING REALITY IN NOTHING

Label: MNRK heavy

Spieldauer: 41:53 Minuten

VÖ: 12. Juli 2024

Bereits am 12. Juli veröffentlichten TURIN (ehemals This Is Turin) ihre neue Platte “The Unforgiving Reality In Nothing”, die lyrisch einen nicht geschönten Einblick in die harte Realität des Menschseins, die psychische Gesundheit, den Verlust des Glaubens und den Kampf, ein Trauma loszulassen, um sich selbst zu finden, gibt.

TURIN kommentieren:

As well as it being an acronym for TURIN it’s been at the heart of this album’s concept for all the lyrics. All five of us have been in situations where we act like nothing’s wrong or bothering us, the reality of doing that is unforgiving. It harms us. It can impact those around us and often the reality of the situation doesn’t change until we speak up and look for support. In some cases, forgiveness. We wrote this song at the tail end of the COVID lockdown in the UK as a way for us to reinvent our sound and push forward with whatever the next stage of this band would be, what came from it was a new album and a new drive to evolve what we have.

Für ihr neues Album arbeiteten die Briten mit einem der besten Heavy-Metal-Produzenten Großbritanniens und dem mehrfach für den Heavy Music Award nominierten Lewis Johns (Loathe, Rolo Tomassi, Ithaca, Employed To Serve, Svalbard, Conjurer, Pupil Slicer) zusammen.

Im musikalisch brutalen Opener ‘Envy’ feuern TURIN schon aus allen Rohren und sagen über den Song:

Wir alle waren schon in Situationen, in denen wir so taten, als würde uns nichts belasten. Doch das zu tun, ist gnadenlos. Es tut uns weh. Es kann die Menschen in unserem Umfeld beeinflussen. Oft verändert sich diese Situation nicht, bis wir sie ansprechen und nach Unterstützung suchen. Manchmal auch nach Vergebung.

Auf die Ohren gibt’s auch während den Nackenbrechern ‘Abyssal’ und ‘I Am The Truth’, letzterer Song hat jedoch ein paar “ruhigere” und melodische Passagen zu bieten. ‘Apostate’ ist eine tiefschwarze und wütende Abrissbirne, deren halsbrecherischen Breakdowns jeden Fan begeistern, ‘Ghosts’ dauert etwa 72 Sekunden und ist das creepy Vorspiel für ‘Reflections’ und im Titeltrack ‘The Unforgiving Reality In Nothing’ laufen die Briten zur Hochform auf was wuchtigen Klargesang, wilde Growls, Blastbeat, Gitarren und Breakdowns angeht – sehr geile Nummer, wenn nicht DER Höhepunkt der Scheibe. ‘Loss’ “ist ein Song über die selbstreflexive Betrachtung über den Verlust eines grundlegenden Teils von dir, der dich zum Menschen gemacht hat” und enthält einen Gastauftritt von Travis Worland (ENTERPRISE EARTH). ‚Hopeless Solutions‘ thematisiert, wie verdreht und kaputt die Menschheit geworden ist und handelt vom Gefühl, mit allem was man hat, gegen Missstände wie Korruption, Gier und Tyrannei zu kämpfen, aber letztendlich zu scheitern. Der zehnte und letzte Song ist ‘Our Reality In Nothing’ , kommt mit einem langen Intro und ist im weiteren Verlauf zahmer als das bisher gehörte, aber auf eine bestimmte Art auch wesentlich bedrückender.

TURIN und ihr neues Werk “The Unforgiving Reality In Nothing” schwebt musikalisch zwischen Blackened Metal und Deathcore, es kommt also jede Menge Druck aus den Lautsprechern, sobald die ersten Töne vom Opener ‘Envy’ erklingen. Diese brachiale Wucht zieht sich durch das ganze Album und passt gut zu den Themen, die TURIN ansprechen. Wer sich auf “The Unforgiving Reality In Nothing” einlässt, der erlebt ein Album, dessen Songs mit der Zeit wachsen und intensiver werden. TURIN ist ein echter Geheimtipp für Genre-Liebhaber und könnte zu einer der Größen der Szene heranwachsen, ich würde es den Briten und ihrer atmosphärisch beeindruckenden und lyrisch tiefgängigen Musik sehr gönnen.

Tobi Stahl vergibt 8,5 von 10 Punkten