TURBULENCE
Titel: BINARY DREAM
Label: FRONTIERS MUSIC
Spieldauer: 52:00 Minuten
VÖ: 08. März 2024
Schon mit ihrem letzten Album „Frontal“ haben TURBULENCE mich ziemlich aus den Socken gehauen. Nicht nur, dass ich von der Band aus dem Libanon noch nie gehört hatte, das Album erschien auf Frontiers Music, die bis dato ja nicht wirklich bekannt für Veröffentlichungen im progressiven Segment waren. Doch nun erscheint auch der nächste Longplayer der Libanesen auf dem italienischen Melodic Label und setzt in Sachen Progressivität und Komplexität sogar noch einen drauf.
Dabei rückt die Truppe mit „Binary Dream“ ein wenig vom Konzept der Longtracks ab und hat mit dem Titelstück nur einen einzigen Song mit Überlänge am Start. Der hat es allerdings in sich und vereinigt alle Stärken von TURBULENCE in gut vierzehn Minuten. Da treffen völlig verquer-verschachtelte Rhythmuspattern auf eingängige Vocalhooklines und moderne auf traditionelle Instrumente. Eigentlich klar, dass bei dieser bunten Mischung zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkommt.
Vielmehr besteht die Gefahr, dass das ungeübte Prog-Ohr beim ersten Durchlauf ein wenig überfordert sein könnte. In jenem Fall sollte man „Binary Dream“ ganz einfach noch ein paar Umdrehungen genehmigen. Fans von Leprous, Haken oder Pain Of Salvation dürften allerdings von Beginn an verzaubert und begeistert von diesem Album und dieser Band sein.
TURBULENCE genießen zwar ob ihrer Herkunft einen gewissen Exotenstatus, benötigen diesen allerdings zu keinem Zeitpunkt, da sie sich rein musikalisch bereits angenehm vom Gros der Dream Theater-Klone im Prog-Bereich unterscheiden. Ähnlich wie bei ihren Landsleuten von The Kordz tragen die arabischen Bandwurzeln zu einer gewissen Eigenständigkeit bei, welche den Zauber der Musik schlussendlich wohl ausmacht. Check it out!
Alex Fähnrich vergibt 9 von 10 Punkten