TRIVIUM – WHAT THE DEAD MEN SAY

TRIVIUM

Titel: WHAT THE DEAD MEN SAY

Label: ROADRUNNER / WARNER

Spieldauer: 46:38 Minuten

Matt Heafy hat das Versprechen, welches er zu Beginn seiner Karriere angesichts seiner kompositorischen Vielfalt (nachzuhören etwa in seinen Beiträgen zum Roadrunner United-Album) gab, nicht ganz einlösen können. Vielmehr verlor er sich gerade auf den 2010er Alben (löbliche Ausnahmen: „In Waves“ und mit Abstrichen „Silence In The Snow“) in Kompositionen, die sich nicht entscheiden konnten, ob Sie nun Metalcore, Thrash Metal, Trad Metal, Alternative oder extremen Stoff bieten sollten. Dies gilt zwar in gewissem Maße auch für „What The Dead Men Say“, jedoch steuert die TRIVIUM-Kogge wieder in ruhigere Fahrwasser und erlaubt es dem Hörer so, sich zwischen all der aufschäumenden Gischt selbst einen Weg durch die aufbrausende Klangwellen zu bahnen. Gerade das hochkomplexe, technische Drumming Alex Bents, wenn auch noch immer ein wenig over the top („Sickness Unto You“), fügt sich inzwischen organischer ins Gesamtbild ein als noch auf „The Sin And The Sentence“. Mit dem Titeltrack und der Auskopplung „Catastrophist“ zieht Heafy gleich mächtig vom Leder und gerade auch im Gitarrenbereich alle Register des Bandsounds, achtet dabei jedoch auf ausgegorene Hooks und  saftige Breaks. Das folgende „Amongst The Shadows & The Stones“ zitiert die „Ascendancy“-Phase und punktet mit den ersten 80ies-Harmonien, eine Vorgehensweise, die in „The Defiant“ umgekehrt wird. Der typische Alterna-Stadionrocker „Bleed Into Me“ ist eine logische Single und hallt in „Scattering The Ashes“ nach. Nach dem schwächeren „Bending The Arc To Fear“ und dem trotz aller Heaviness melodischen Quer durch den Garten-Menu „The Ones We Leave Behind“ bleibt TRIVIUM eine gute Leistung zu bescheinigen, ohne dass Freudensprünge zu erwarten wären. Jedoch bewegt man sich in diesem Genre noch immer in etwa auf Augenhöhe mit Killswitch Engage und sollte definitiv keinen Boden verlieren, allerdings auch nicht in eine nächsthöhere Liga aufsteigen.

Patrick Müller vergibt 7,5 von 10 Punkten