TRIPTYKON
Titel: REQUIEM (LIVE AT ROADBURN 2019)
Label: CENTURY MEDIA
Spieldauer: 45:58 Minuten
Hier ist es endlich: das legendäre CELTIC FROST / TRIPTYKON Album ’Requiem’. Ein zum ersten male vollständig und mit kompletter Orchesterstärke aufgeführtes Werk, welches den Bombast-Abschluss eines Projektes, dessen Umsetzung drei Jahrzehnte dauerte, bildet. TRIPTYKONs neue CD/DVD ist also die klassische Umsetzung der 1986 begonnenen Arbeit.
Drei Teile umfasst das Werk jetzt: ’Rex Irae’ von ’Into The Pandemonium’, `Grave Eternal’ (der von TRIPTYKON neu geschriebene Mittelteil) und schließlich ‘Winter’ vom 2006er Album: ‘Monotheist‘ von CELTIC FROST.
Was als erstes auffällt, ist die klare, klagende Klassikstimme von Gastsängerin Safa Heraghi. Sie ist nicht nur eine exzellente Ergänzung zu Warriors Vocals, sondern sie komplettiert das dunkle, sphärische und schwere Gesamtbild mit seinen gewaltigen Orchester Sounds und seinen ruhigen, bitter-süßen Passagen. Gleiches gilt für Band und Orchester, die immer mehr zu einer untrennbaren Einheit verschmelzen. Dominiert bei ’Rex Irae’ noch der Metalanteil, schwinden die hörbaren Wurzeln im Verlauf des Albums immer mehr aus den Aufnahmen, bis ‘Winter‘ schließlich ausschließlich vom METROPOLE ORKEST gespielt wird. Das begeisterte Publikum ist während der gesamten Laufzeit nur drei mal zu hören. Sonst herrscht der perfekte aber authentische wirkende Sound der Uraufführung.
’Requiem’ könnte gut und gerne ein Soundtrack zu einem tieftraurigen Film, ebenso wie zu einem klassischen Theater-Drama sein. Da wo viele andere Bands scheitern, nämlich bei der Umsetzung der eigenen Songs in eine „Orchesterversion“, ist ’Requiem’ einfach perfekt, weil es so konzipiert wurde. Zu einer Zeit als eine derartige Zusammenarbeit für die Meisten noch unvorstellbar war.
’Requiem’ ist kein Metalalbum. Es ist ein Epos!
Gewidmet Martin Eric Ain und HR Giger / Cover Artwork: “Blood Angel” Daniele Valeriani.
Sven Bernhardt vergibt 10 von 10 Punkten