TRICK OR TREAT – A CREEPY NIGHT LIVE

TRICK OR TREAT

Titel: A CREEPY NIGHT LIVE

Label: SCARLET RECORDS

Spieldauer: 67:09 Minuten

VÖ: 08. Dezember 2023

Was macht eigentlich ein gutes Livealbum aus? Es ist oft ein zweischneidiges Schwert: die einen möchten möglichst viel Atmosphäre, neue Versionen bekannter Songs und/oder Gastauftritte und diesen speziellen Sound, der vielleicht sogar Erinnerungen an selbst erlebte Konzerte weckt.

Die anderen sind von zu vielen Publikumsreaktionen, Ansagen, Mitsingspielchen und Songs, die nicht so klingen wie auf Platte, eher genervt. Aber blasse Liveplatten, die klingen wie Studio-Einspielungen mit Applaus, will ja auch niemand haben.

Die italienischen Happy Power Metaller TRICK OR TREAT gehen mit dem ersten Livealbum ihrer 20-jährigen Bandgeschichte einen gesunden, kurzweiligen Mittelweg. Die Aufnahmen wurden auf der Tour zur aktuellen Scheibe “Creepy Symphonies“ gemacht und vollziehen die verschiedenen musikalischen Schritte der Bandhistorie nach.

Denn die Setliste ist bunt gemischt und es finden sich dort neben Songs des erwähnten aktuellen Outputs wie `Have A Nice Judgement Day´ und `Crazy´ eben auch Gassenhauer wie `Like Donald Duck´ vom Debüt “Evil Needs Candy Too“ (2006) sowie den `Loser Song´ vom Zweilting “Tin Soldiers“ (2009).

Hinzu kommen weitere Bandstandards wie `The Great Escape´, die Hymne `Cloudrider´ (2016) und das erst gut zehn Jahre alte `Rabbit´s Hill – allesamt spür- und hörbar mit jeder Menge Spaß, Spielfreude und musikalischem Können rübergebracht, was sich auf das Publikum überträgt.

Es gibt einige Reaktionen, Anfeuerungen und Applaus zu hören, was aber in keinster Weise störend empfunden wird. Auch die Ansagen in größtenteils italienischer Sprache sind moderat, sympathisch und nicht übertrieben.

Und auch die erwähnten und geforderten Gastauftritte sind vorhanden: beim balladesken Duett `Tears Against Your Smile´ übernimmt Moonlight Haze Frontfrau Chiara Tricarico den weiblichen Part und bei `Take Your Chance´ wirkt Whitesnake Keyboarder Michele Luppi mit, was einen insgesamt stimmigen und gelungenen Livedreher, der Laune macht, perfekt abrundet.

Michael Gaspar vergibt 7,5 von 10 Punkten