TRESPASS – WOLF AT THE DOOR

TRESPASS

Titel: WOLF AT THE DOOR

Label: From The Vaults

Spieldauer: 57:10 Minuten

VÖ: 26. Mai 2023

TRESPASS haben eine sehr lange Bandgeschichte, die in den späten 70er Jahren ihren Anfang nahm. Ihr bis dato letztes Album “Footprints In The Rock” kam 2018 raus. Am 26. Mai sind Briten zurück mit einem Longplayer, der den Namen “Wolf At The Door” trägt zurück. Die Platte ist gefüllt mit Liedern über Dinge, die der Band am Herzen liegen und besonders die Umwelt betreffen, einen ersten Hinweis liefert schon das Coverartwork. Gründungsmitglied, Gitarrist und Sänger Mark Sutcliffe schrieb die Songs in seinem Heimstudio. Später wurden sie in den Crooks Hall Studios in der Wildnis von Suffolk aufgenommen. Nigel Palmer (Raging Speedhorn, Satan’s Empire) gab dem Ganzen dann in Lowland Masters den letzten Schliff. Das Artwork von Mark Wilkinson (Iron Maiden, Judas Priest) verleiht dem Album einen gewissen Old School Flair und wird ältere wie jüngere Fans erfreuen. “Wolf At The Door” wird als LP (schwarzes Vinyl, limitiert auf 500 Stück), CD und in digitaler Form über From The Vaults veröffentlicht.

Nach gut einer Minute Vorspiel von Gitarrist Joe Fawcett, Schlagzeuger Jason Roberts und Bassist Wil Wilmot eröffnet Mark Sutcliffe mit seinem Gesang den groovigen Track ´Blackthorn´. Sutcliffe spielt zusätzlich zu seinem Gesang noch Gitarre. Diese Gitarren sind es auch, die ´Daggers Drawn´ beherrschen. ´Force Of Nature´ eröffnet erneut kraftvoll, mit präsenten Gitarren und starken Drums. Der Song ruft dazu auf, sich die Macht der Natur nicht zum Feind zu machen und liefert schöne Gitarren – Soli. Nach dem bedrückenden ´Other Worlds´ werden TRESPASS druckvoller und metallischer in ´Ghost Pilot´, an dem auch Headbanger gefallen finden werden. ´Back To The Woods´ nimmt diesen Drive zunächst nicht mit, wird aber im zweiten Abschnitt rockiger. Fäuste in die Luft schleudern kann man während ´Crooked Cross´, aber schon die nächsten Tracks (´Unsinkable´, ´Stranger In Paradise´) schwimmen in ruhigeren Gewässern. Das macht sie natürlich nicht schlecht, ganz im Gegenteil, doch wären mehr Tempo und Mitsing-Parts wie beim starken ´Live Like A King´ und dem krass eingängigen Titelsong ´Wolf At The Door´ wünschenswert.

Wer seinen “NWOBHM” – Durst gerne mit etwas ruhigeren, aber ansprechenden Klängen stillt, der ist bei TRESPASS und ihrem neuen Output genau richtig. Der überwiegende Teil der 57 Minuten bewegt sich mit niedriger Geschwindigkeit durch die Gehörgänge, was aber definitiv keine Abwertung sein soll, die Jungs halten mich mit ihren ansprechenden Lyrics trotzdem bei Laune. Diese Laune wird natürlich besser, wenn TRESPASS Gas geben, was die vier Briten definitiv draufhaben. Am Ende glänzen die britischen NWOBHM-Veteranen durch ihr gutes Songwriting und liefern ein klasse produziertes Studioalbum ab, was nicht viele Bands dieser Tage hinbekommen.

Tobi Stahl vergibt 8 von 10 Punkten