TRAVELER – PREQUEL TO MADNESS

TRAVELER

Titel: PREQUEL TO MADNESS

Label: NO REMORSE RECORDS

Spieldauer: 38:28 Minuten

VÖ: 23. Februar 2024

Die 2017 in Kanada gegründeten Metaller TRAVELER schicken sich an, nach dem selbstbetitelten Debüt-Silberling (2019) und ihrem Zweitwerk “Termination Shock” (2020), ihre dritte Scheibe “Prequel To Madness” unter die Leute zu bringen.

Das Quintett liefert einen hymnisch-dynamischen Sound zwischen traditionellem, Speed und Heavy Metal mit gutem Songwriting, einem starken Gitarrenduo und teilweise packenden Melodien und Soli. Und dennoch konnte ich den Hype und die große Begeisterung auch in der Redaktion für den Fünfer zunächst nicht hundertprozentig teilen.

Ja, sie hauchen dem klassischen Heavy Metal frischen Wind und neues Leben ein und ja, JP Abboud ist ein brillanter, charismatischer Frontmann und doch habe ich einige Durchläufe benötigt, um das neue Material kennen- und lieben zu lernen, nachdem zuerst lediglich zwei der acht neuen Kompositionen nachhaltig in Erinnerung bleiben wollten.

Als da wären die schnelle Vorabauskopplung `Heavy Hearts´ mit ihrem großartigen Chorus sowie der prägnanten mit einem fulminanten Gitarrensolo kombinierten Basslinie in der zweiten Hälfte des Stücks sowie der wirklich kaum zu toppende, energetisch-mitreißende Titeltrack.

Doch TRAVELER Tracks sind bei allem Tempo, aller Gradlinigkeit und Griffigkeit eben auch enorm vielfältig, abwechslungsreich, ja beinahe komplex und nicht mal ebenso nebenbei anzuhören. Da findet man hier noch ein schickes Fill, da noch einen eleganten Übergang oder die ein oder andere unerwartete Drehung und Wendung. Von der wirklich großartigen Gesangsleistung ganz zu schweigen.

So sind mir schließlich auch weitere flotte, facettenreiche Banger wie `Take The Wheel´, `The Law´ und das hymnisch (wobei das eigentlich auf sämtliche Songs zutrifft) `Vagrants Of Time´ besonders ans Metallerherz gewachsen.

Unter dem Strich ein fulminantes Album „wie aus einem Guss“ und ohne wesentliche Schwachstellen, das die Fahne des traditionellen Metals wehen lässt und mehr als würdig vertritt. All die Vorschusslorbeeren waren durchaus berechtigt, TRAVELER haben mich überzeugt und einen weiteren Fan hinzugewonnen.

Michael Gaspar vergibt 8,5 von 10 Punkten