TRANSATLANTIC – LIVE AT MORSEFEST 2022: THE ABSOLUTE WHIRLWIND

TRANSATLANTIC

Titel: LIVE AT MORSEFEST 2022: THE ABSOLUTE WHIRLWIND

Label: Inside Out/Sony Music

Spieldauer: 258:52 Minuten

VÖ: 26. April 2024

Ich bin gerade völlig am Ende. Sechsundzwantig Minuten Dauer-Gänsehaut. Weil ich nicht wußte, wohin mit den Gefühlen habe ich die Drumsticks aus dem Regal gezerrt. Jetzt sind auch noch die Oberschenkel rot und leicht angeschwollen. Die letzten Tränen trocknen in den Augenwinkeln. Das Herz beginnt so eben, sich zu beruhigen.

Rückblick. Mitte der Neunziger war ich echt genervt von all dem Grunge und Crossover. Bis ich „Images And Words“ wirklich entdeckte und kurz danach Spock’s Beard in mein Leben traten. Beide Bands habe ich dann auch mehrmals live gesehen, zu Dream Theater haben wir sogar mal meine Eltern mitgeschleppt. Und dann kamen TRANSATLANTIC. Wie oft habe ich „SMPTe“ gehört! 2001 haben sie mit „Bridge Across Forever“ sogar noch einen draufgelegt. Kein Wunder, dass ich am 18. November 2001 in der Festhalle Durlach dabei war. Ein besonderes Schmankerl, an das ich mich erinnere, als Mike Portnoy und Neal Morse im Song die Instrumente tauschten.

Auch die folgenden Alben waren für mich echte Höhepunkte. Weder Dream Theater, noch Spock’s Beard oder Neal Morse solo haben mich immer so hochwertig überzeugt. Auch wenn „The Absolute Universe“ mit den zwei Varianten für mich überzogen wirkt. Aber gut, Künstler tun, was Künstler tun. 2022 endlich spielten TRANSATLANTIC dann auch auf dem Morsefest, dem Neal Morse Privatfestival in Nashville Tennessee. Die beiden Abende, die sie auf der Bühne verbracht haben sind hier auf 5 CDs und zwei Blue Ray verewigt.

Der erste Abend wurde eröffnet mit ´Into The Blue´ gefolgt vom selten live gespielten ´In Held (Twas) In I´. Wegen letzterem Song habe ich tatsächlich heute auch Procol Harum in meiner Sammlung, die Liveversion mit dem Edmonton Orchester ist immer noch ein Garant für beste musikalische Unterhaltung. Nach ´Shine´ und vor allem ´We All Need Some Light´ wurde dann der komplette Wirbelwind dargeboten. Wer da noch meckert…

…hat spätestens am zweiten Abend nichts mehr zu melden. Alle Songs von „The Absolute Universe“ in einem Set, ehe der Abend mit dem gänsehautigen ´Bridge Across Forever´ und dem sogenannten ´The Final Medley´ endet. Dieses Medley ist es, was bei mir diesen Ausbruch an Gefühlen verursacht hat. Die schönsten Passagen der Epen der beiden ersten Alben verbunden in einem neuen Epos. Das klingt, als hätten die Passagen aus ´All Of The Above´, ´My New World´ und ´Stranger In Your Soul´ schon immer zusammengehört.

Ich war in Nashville nicht dabei. Das tut mir auch nicht weh. Denn dieses dicke Paket inklusive 36 Seiten Booklet ist die absolute Vollbedienung. Das ist wie eine Fahrt in der Ersten Klasse, Essen im Sternelokal oder ein Urlaub All Inklusive. Es bleiben keine Wünsche offen. Außer der Gedanke, bei der nächsten Tour mal wieder eine Karte zu besorgen.

Mario Wolski vergibt keine Bewertung