TOTENGOTT
Titel: BEYOND THE VEIL
Label: HAMMERHEART RECORDS
Spieldauer: 44:09 Minuten
VÖ: 12. Juli 2024
Die Celtic Frost Jünger von TOTENGOTT setzen sich aus erfahrenen Musikern aus der spanischen Metal-, Rock- und Hardcoreszene zusammen und legen mit “Beyond The Veil“ bereits ihr drittes Studioalbum vor und damit – so viel sei vorweggenommen – vermutlich ihr bestes bisher.
Mit ihrer eigenständigen und unverwechselbaren Occult Metal Mischung aus Doom und Death Einflüssen, in die sie aber auch Thrash, Gothic und Ambient Elemente einbeziehen, gelingt es ihnen dieses Mal sogar sich etwas von den großen Vorbildern zu emanzipieren und „the heaviest side of Celtic Frost, the raw and epic side of Bathory, the atonality of Kryzstof Penderecki, the sonic gravity of Conan and the texture experimentation of early Pink Floyd“ zu vereinen.
Die neue Scheibe ist ambitioniert, düster und kreativ sowie gleichzeitig extremer und melodischer als ihre Vorgänger. Es entstehen Death/Doom Songs mit vielseitigen Vocals, die auch vor Dark Wave, Folk und gar klassischen Gefilden nicht haltmachen. Mehrstimmige, abwechslungsreiche Chöre und epische Orchestrierungen reichern die Tracks zusätzlich an und kreieren so manches Mal eine beinahe sakrale Stimmung.
Riffs und Melodien ergießen sich zwar meist langsam, aber stetig und unbarmherzig wie ein Tsunami über den Hörer. Melodische Elemente und ruhige, beinahe progressive Phasen stehen im Kontrast zu den extremen Parts mit Wucht, extremen Vocals und kreischenden Soli.
Die Spielzeit von einer knappen Dreiviertelstunde wird mit nur sieben Kompositionen erreicht, wobei der epische Titelsong zweigeteilt ist und somit eine etwa dreiminütige, instrumental-chorale Einleitung erhält.
Das einzige etwas schnellere Stück ist das packend-mitreißende `Marrow Of The Soul´, zum großartigen Finale gibt es das facettenreiche, vielschichtige Dreizehneinhalb-Minuten-Epos `The Golden Crest´ zu hören.
Großartige Platte, gleichzeitig ebenso düster und roh wie melodisch und ausgereift, mit der TOTENGOTT ihre persönlichen Grenzen ausloten und verschieben und ohne musikalische Limits ins Unbekannte vordringen.
Michael Gaspar vergibt 9 von 10 Punkten